"Angezettelt": Aufgeklebter rechter Hass

Sticker sind für Rassisten schon lange eine Ausdrucksform. Die neue Ausstellung im NS-Dokumentations-Zentrum zeigt Propaganda von 1880 bis heute.
Dena Brunner |
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Sammlung antisemitischer Aufkleber, Flyer gegen Antisemitismus und eine Werbemarke.
NS-Dokumentationszentrum München/Wolfgang Haney/DB Sammlung antisemitischer Aufkleber, Flyer gegen Antisemitismus und eine Werbemarke.

München - Die Ausrufe "Geld für die Oma statt für Sinti und Roma", ein ehemaliger NPD-Spruch, oder "Bitte flüchten Sie weiter – Hier gibt es nichts zu wohnen!" sind noch harmlosere Beispiele kleinteiligen Alltagshasses.

Das NS-Dokumentationszentrum zeigt in seiner Sonderausstellung "Angezettelt" eine Sammlung juden- und ausländerfeindlicher Aufkleber von 1880 bis heute. Während im Dritten Reich Juden, Sozialisten und Dunkelhäutige als Feindbilder propagiert wurden, sind es heutzutage vor allem Muslime und Flüchtlinge.

Die unscheinbaren Sticker sind überall: auf Laternen, Ampeln, in Bahnhöfen oder öffentlichen Toiletten. Als klebende Medien schüren sie seit dem späten 19. Jahrhundert Alltagshass gegen Minderheiten und gelten als Vorboten der Gewalt. Geschützt durch Anonymität rufen Antisemiten und Rassisten zu Gewalt und Verfolgung auf.

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Doch auch die Gegenseite ist in der Ausstellung zu sehen: Embleme mit den Worten "Refugees Welcome" wurden seit 2015 zu einem Motiv der neuen Willkommenskultur.

Die Schau illustriert, wie sich Ideologien der Ungleichheit immer wieder erneuern, und möchte seine Besucher sensibilisieren, den Blick dafür zu schärfen. Kuratorin Isabel Enzenbach vom Zentrum für Antisemitismusforschung der Technischen Universität Berlin: "Gezeigt wird aber auch, wie sich die Angegriffenen wehren – und das sind nicht nur die unmittelbar Angesprochenen, sondern alle, die von demokratischer Kultur und Menschenrechten überzeugt sind."


Die Ausstellung "Angezettelt" läuft bis 6. Juni, Di-So 10-19 Uhr. Karten 5 Euro (ermäßigt 2,50).

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