Angeklagter verpasst Termin beim NSU-Prozess

Der Münchner NSU-Prozess kommt nach fast drei Wochen Osterferien nur stockend wieder in Gang. Zum geplanten Beginn der Verhandlung am Dienstagmorgen erschien einer der fünf Angeklagten, Holger G., nicht.
München - Er habe den Termin verpasst, sagte der Vorsitzende Richter Manfred Götzl. G. befindet sich auf freiem Fuß und wohnt in Niedersachsen. Er ist wegen Beihilfe angeklagt und soll dem NSU Papiere und eine falsche Identität verschafft haben.
Trotz Bedenken der Verteidiger der Hauptangeklagten Beate Zschäpe ordnete Richter Götzl an, den Verhandlungstag am Nachmittag um 15.30 Uhr zu beginnen. Zschäpe-Anwalt Wolfgang Heer sagte, er habe erhebliche Zweifel, dass Zschäpe nach einer Wartezeit von "sieben Stunden in einem fensterlosen Raum" in der Lage sein werde, der Verhandlung zu folgen.
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Zschäpe muss sich in dem Prozess wegen der Serie von zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden des "Nationalsozialistischen Untergrunds" verantworten. Außerdem ist sie wegen zwei Sprengstoffanschlägen und 15 Banküberfällen angeklagt.