Angebot auf Problemstrecke erweitert: Welt-Metropole von München aus bald noch besser erreichbar

Zu Tagrandzeiten planen die Schweizer mit mehr Verbindungen. Die AZ erklärt, woran ein Stundentakt weiter hakt.
von  Felix Müller
Ein Schweizer Eurocity im Münchner Hauptbahnhof.
Ein Schweizer Eurocity im Münchner Hauptbahnhof. © IMAGO/Wolfgang Maria Weber

München/Zürich - Nein, einen besonders guten Ruf hat das Bahnfahren in Deutschland bei den Schweizern nicht. Ein besonders prominentes Beispiel ist da die Eurocity-Strecke von München über Lindau und St. Gallen nach Zürich. Die wird von Schweizer Zügen befahren - allerdings deutlich unzuverlässiger, als man es im Nachbarland gewohnt ist. Schuld daran nicht nur aus Schweizer Sicht: die Deutschen.

Wenn die Züge aus München wie so oft mehr als fünf Minuten verspätet in St. Margarethen eintreffen, werden sie über eine längere Nebenstrecke bis Zürich umgeleitet, um kein Chaos in den Schweizer Fahrplan zu bringen - für Fahrgäste aus München bedeutet das oft noch deutlich längere Verspätungen. Immerhin: Die Kulanzfrist wurde inzwischen von fünf auf zehn Minuten verlängert.

München nach Zürich: Wie die SBB das Angebot erweitern wollen

Und nun wollen die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) das Angebot offenbar sogar erweitern, die Nachfrage ist schließlich häufig sehr hoch, wie Münchner wissen, die diese Strecke öfter nutzen. Und auch die Konkurrenz ruht nicht, sowohl Flixbus-Busse als auch Flugzeuge von Lufthansa und Swiss Air sind regelmäßig zwischen den beiden boomenden Städten unterwegs.

Nun also sollen noch mehr Züge fahren, heißt es aus der Schweiz. Wie unter anderem die "Aargauer Zeitung" berichtet, soll es künftig zunächst einmal eine zusätzliche Frühverbindung geben, die Zürich um kurz nach halb sechs verlässt und München gegen neun erreicht. Bisher war die erste Ankunft am Hauptbahnhof erst um 11 Uhr. Auch in die Gegenrichtung soll ein später Zusatzzug eingeführt werden, der München um 21 Uhr verlässt und um halb ein Uhr nachts in Zürich ankommt.

Offenbar würden die Schweizer anders als oft gemutmaßt gerne noch mehr Angebote auf der attraktiven Verbindung machen. Das Problem: klar, die Deutschen. Da die Strecke auf deutscher Seite oft nach wie vor einspurig ist, kann nur alle zwei Stunden ein Eurocity pro Richtung verkehren. Der Freistaat hofft auf einen Ausbau, um stündlich fahren zu können. Entschieden wird aber in Berlin.

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