Anderen eine Freude machen: Hier werden Weihnachtswünsche wahr
München - Nicht jeder freut sich auf Weihnachten. Wer einsam ist oder nicht weiß, wie er seine Rechnungen bezahlen soll, hat andere Dinge im Kopf als Weihnachtseinkäufe und Wunschlisten. Dabei haben alle Menschen, ob jung oder alt, Herzenswünsche. Seien es nur ein paar warme Handschuhe oder ein Besuch im Deutschen Museum.
Eine gute Tat zum Fest: So einfach ist es
Zum Fest der Liebe haben die Münchner, denen es zumindest wirtschaftlich gut geht, die Möglichkeit, ohne viel Aufwand anderen eine Freude zu machen. Mehrere Wunschbäume in der Stadt sind schon mit Wünschen bestückt, die erfüllt werden möchten. In der Nähwerkstatt der Organisation Weißer Rabe haben zum Beispiel die Kinder der Mitarbeiter ihre Wünsche an den Baum gehängt.
Senioren und Kinder aus dem Waisenhaus kann man in der Stadtbibliothek ihre Wünsche erfüllen. Der Kultur Raum München hat seinen Wunschbaum im Internet aufgestellt. Dort kann man sich die Wünsche ansehen und den entsprechenden Geldbetrag direkt online spenden. Wenn Sie mitmachen wollen: Wünsche gibt's genug!
So einfach erfüllt man Kinderwünsche
Wünsche aller Art im Café Nähwerk
Pünktlich zum ersten Advent hat das Café Nähwerk, ein Betrieb des sozialen Beschäftigungsbetriebs Weißer Rabe, einen Wunschbaum aufgestellt. An dem festlich geschmückten Christbaum hängen die Wünsche der Kinder benachteiligter Familien. Wer etwas Gutes tun möchte, der kommt demnächst in dem gemütlichen Café und Second Hand Laden vorbei, nimmt sich einen Wunschzettel vom Baum, besorgt das entsprechende Geschenk, verpackt es hübsch und bringt es ins Nähwerk.

Wer bis zum 15. Dezember sein Geschenkpäckchen bringt, erhält als Dankeschön einen Espresso aufs Haus. Die AZ hat sich den Baum schon einmal angeschaut. Von Strumpfhosen über Kopfhörer bis hin zu diversen Schwimm-Utensilien sind die Wünsche so vielfältig wie die Kinder selbst. Jeder Wunsch hat einen Wert von maximal 20 Euro. Natürlich steht es jedem Schenker frei, soviel Geld auszugeben, wie er möchte. Ein Besuch im Nähwerk lohnt sich ohnehin. Neben gebrauchter Damenmode gibt es dort auch Dinge zu kaufen, die in der eigenen Nähwerkstatt von benachteiligten Menschen hergestellt beziehungsweise aufbereitet werden: Taschen, Kissen und im Moment jede Menge selbst gehäkelter Weihnachtsschmuck.
Es macht Spaß, in dem kunterbunten Ladencafé zu stöbern. Ein Geheimtipp für alle, die noch auf der Suche nach individuellen Weihnachtsgeschenken für ihre Liebsten sind. Besonders angetan haben es uns die selbst gemachten bunten Stoffgürtel. Zwischendurch trinkt man einen Cappuccino und gönnt sich ein Stück selbst gebackenen Kuchen dazu. Mittags gibt es warme Gerichte, wie Curry oder Lasagne. Und wenn man etwas Gutes getan hat, schmeckt das alles gleich noch viel besser.
Schwanthaler Str. 79 Mo-Fr: 11 bis 17 Uhr 089 5146 385.

Senioren beschenken - und das Waisenhaus
Wunschbäume in der örtlichen Stadtbücherei
Der Malteser Hilfsdienst und die Münchner Stadtbibliothek haben sich für diese schöne Wunschbaumaktion zusammengetan: An neun Christbäumen, die in verschiedenen Stadtbibliotheken stehen, haben Helfer 1.600 Wunschsterne von Kindern und älteren Menschen aufgehängt, die sich vieles nicht leisten können, weil das Geld dafür fehlt. In der Stadtbibliothek Neuhausen etwa, die Wünsche aus dem Münchner Waisenhaus und einem Altenheim gesammelt hat, ist am Wunschbaum zu lesen, dass der kleine Adam sich vom Christkind einen Arztkoffer wünscht, und Frau Hannelore sich über Haarwickler sehr freuen würde.
Bibliotheksbesucher können sich einen Wunschstern mitnehmen, das gewünschte Geschenk besorgen und verpacken - und bis Samstag, 17. Dezember, wieder in der Stadtbibliothek abgeben. "Eine Dame hat gleich 15 Sterne mitgenommen und in ihrem Büro verteilt, damit Kollegen beim Beschenken mithelfen können", erzählt Viola Miltner, die die Stadtbibliothek Neuhausen leitet. Die Malteser sorgen dann dafür, dass die Packerl pünktlich zu Heiligabend in den Einrichtungen unterm Christbaum landen. "Es erfüllt mich mit Stolz, dass sich so viele Münchnerinnen und Münchner für andere engagieren und ihnen zeigen, dass sie nicht allein sind", sagt Pilar zu Salm, die das Projekt für die Malteser leitet. Recht hat sie.
Die Wunschbäume stehen in folgenden Stadtbibliotheken: Bogenhausen, Giesing, Hasenbergl, Isarvorstadt, Neuaubing, Neuhausen, Sendling sowie im HP8 und Motorama.

Ein Herzerl am Kultur-Wunsch-Baum
Ein digitaler Wunschbaum für kulturelle Wünsche
Die sechsjährige Santja würde so gerne in den Kinder-Mitmachbereich des Deutschen Museums gehen. Weil 23 Euro für manche Menschen viel Geld sind, ist der Wunsch am digitalen Baum des Kultur-Raums München gelandet. Dort werden Spenden gesammelt, um Kindern verschiedene Ausflüge zu ermöglichen. Neben einem Museumsbesuch wünschen sich manche Konzertkarten oder einen Besuch im Sea Life Center. Der benötigte Betrag erscheint hinter einem Herzerl am virtuellen Baum und kann auch erhöht werden. Das Team vom Kultur-Raum besorgt dann die Karten, verpackt diese und lässt es den Kindern in den verschiedenen sozialen Einrichtungen wie zum Beispiel dem nestwärme e.V. zukommen. Auf der Internetseite werden die verschiedenen Wünsche angezeigt, bezahlt werden kann per Lastschrift, Kreditkarte oder Paypal.
Die Aktion läuft noch bis zum 18. Dezember. Zu finden unter www.kulturraum-muenchen.de
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