An der Haustüre: Raubüberfall mit Elektroschocker

Ein außergewöhnlicher Überfall in Solln: Ein Mann hat eine Rentnerin und ihren Lebensgefährten an der Haustür angegriffen und auch mit Fäusten auf sie eingeprügelt
Nina Job |
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Er sah gepflegt aus – als käme er direkt aus dem Büro oder von einem beruflichen Termin. Seine Brutalität sah man ihm nicht an.

Ein Mann in grauem Sacco, beigefarbener Hose und schwarzen Schuhen hat eine Rentnerin und ihren Lebensgefährten an ihrer Wohnungstür in Solln mit einem Elektroschocker angegriffen und mit den Fäusten auf sie eingeprügelt. Weil sie laut um Hilfe schrien, ergriff der Räuber schließlich die Flucht.

Dass ältere Menschen an der Haustür Opfer von Betrügern werden, die sie um ihre Ersparnisse bringen wollen, ist in den vergangenen Jahren in München trauriger Alltag geworden. Fast täglich berichtet die Münchner Polizei über solche Fälle. „Dieser Fall ist sehr ungewöhnlich. Sowohl durch das brutale Vorgehen des Täters als auch durch das Erscheinungsbild des Täter“, so Polizeisprecher Peter Beck.

Das Paar aus Solln erwartete am Montag einen Handwerker. Deshalb waren die 68-Jährige und ihr Lebensgefährte überhaupt nicht argwöhnisch, als es an der Tür klingelte. Die Frau sah nicht einmal durch den Türspion, sondern öffnete einfach ihre Wohnungstür im Hochparterre. Als sie den vermeintlichen Handwerker begrüßen wollte, stand ein etwa 1,90 Meter großer, 28 bis 35 Jahre alter Mann mit schwarzer Umhängetasche vor ihr. Er war schlank und mittelblond, in den kurzen Haaren hatte er Gel. Er wirkte „sehr gepflegt“.

Umso schockierter war die Frau, als der Fremde sie völlig unvermittelt angriff: Der Mann hatte einen Elektroschocker in der Hand. Er hielt ihn der Rentnerin blitzschnell an den Hals.

Elektroschocks verursachen starke Schmerzen und Brandverletzungen, oft lösen sie Schocks und nachträglich Angstzustände aus. Bei Herzschwäche und langer Einwirkung können die Opfer sogar tödliche Verletzungen erleiden. Die Frau wehrte sich, schrie um Hilfe. Es kam zu einem heftigen Gerangel.

Der Lebensgefährte (58), der sich in einem anderen Teil der Wohnung aufgehalten hatte, eilte ihr zu Hilfe. Doch auch ihn griff der Fremde an. Er schlug dem Mann zwei Mal mit der Faust ins Gesicht. Dann forderte er beide auf hochdeutsch auf, ruhig zu bleiben. Doch das Paar hielt sich nicht daran, sondern schrie weiter aus Leibeskräften um Hilfe.

Das schlug den Täter ohne Beute in die Flucht. Im Hausflur traf er noch auf einen Maler, der in einer Nachbarwohnung geweißelt hatte und durch die Schreie aufgeschreckt worden war. Er wollte nachschauen, was passiert war. Der Räuber murmelte ihm etwas Unverständliches zu und flüchtete. Eine Sofortfahndung verlief ohne Erfolg.

Zeugen, die den gut gekleideten Räuber im Bereich Baumeisterstraße, Uhdestraße, Geigenbergerstraße und Vorhoelzerstraße gesehen haben oder Hinweise zu ihm geben können, werden gebeten, sich beim Kommissariat 21 der Münchner Polizei (2910-0) zu melden.

 

 

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