An den Pinakotheken droht ein Kahlschlag: Werden 42 Bäume gefällt?

42 Bäume könnten vor dem Museum gefällt werden. Lokalpolitiker und Naturschützer sind empört - und fürchten, dass sie zu spät sind.
Paul Nöllke |
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Trotz kaltem Wetter und grauem Himmel protestieren sie: gegen die Fällung von 42 Bäumen an der Neuen Pinakothek.
Trotz kaltem Wetter und grauem Himmel protestieren sie: gegen die Fällung von 42 Bäumen an der Neuen Pinakothek. © Sigi Müller

München - Hinter dem Bauzaun stapeln sich Baumstämme. "Die haben da schon Bäume abgeholzt, eigentlich ist es schon zu spät", sorgt sich Ruth Gehling.

Fällung von 42 Bäumen im Gespräch

Die Grüne ist Baumschutzbeauftragte im Bezirksausschuss der Maxvorstadt. Dass hier, auf einer Baustelle vor der Neuen Pinakothek, 42 Bäume gefällt werden sollen, hat sie aus der Presse und von Anwohnern erfahren. Die Stadt bestätigt dies. "Es ärgert mich, dass Stadt und Staat sich gegenseitig die Verantwortung zuschieben und wir komplett im Unklaren gelassen werden", sagt sie der AZ.

Ruth Gehling wünscht sich mehr Transparenz von der Stadt.
Ruth Gehling wünscht sich mehr Transparenz von der Stadt. © Sigi Müller

Um gegen die Fällungen der verbleibenden Bäume zu protestieren, versammelten sich gestern mehrere Münchner vor der Neuen Pinakothek. "Alte, große Bäume sind die besten Klimaschützer und nun sollen sie gefällt werden", erklärt Nele Joas, die den Protest angemeldet hat. "Das kann doch nicht sein!"

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"Dass Bäume immer dann ungesund sein sollen, wenn eine Baustelle entsteht"

Auch Christian Hirneis vom Bund Naturschutz ärgert sich über die Fällaktion. Die Bäume müssten weichen, weil ihnen nur eine geringe Vitalität bescheinigt wurde. "Das ist schon seltsam, dass Bäume immer dann ungesund sein sollen, wenn eine Baustelle entsteht", sagt der Grünen-Landtagsabgeordnete. Andere Bäume müssen der Baustellen-Einrichtung zum Opfer fallen und um "Sichtbeziehungen zu schaffen". Auch das kann Hirneis nicht verstehen. "Es ist doch toll, auf Bäume zu schauen, und nicht von Betonwand auf Betonwand - gerade hier!", meint Hirneis.

Christian Hirneis kann die Fällungen nicht nachvollziehen.
Christian Hirneis kann die Fällungen nicht nachvollziehen. © Sigi Müller

Besonders ärgern sich die Demo-Teilnehmer aber über die Kommunikation von Stadt und Freistaat, dem die Baustelle obliegt. "Da fühlt man sich auf den Arm genommen", sagt Gehling. Man habe ihr gesagt, dass weitere Bäume erst 2022 gefällt werden sollen, "doch ich fürchte das machen die schon jetzt".

Grüne-Baumschutzbeauftragte hat Eilantrag an die Stadt gestellt

Um endlich mehr Informationen zu bekommen, hat Gehling nun einen Eilantrag an die Stadt gestellt. Denn auch wenn es für viele der Buchen und Linden vor dem Museum schon zu spät zu sein scheint, hat sie Hoffnung, dass sich der ein oder andere doch noch retten lässt.

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4 Kommentare
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  • 1Muenchner am 02.12.2021 06:58 Uhr / Bewertung:

    Hoppla. Haben da möglicherweise Baumesoteriker ihre Masken zu Hause vergessen?

  • Leserin am 02.12.2021 04:11 Uhr / Bewertung:

    Der Eigentümer der Pinakothek der Moderne und der angrenzenden Uni-Institute ist der Freistaat Bayern. Also sollten die Protestierenden doch einmal beim zuständigen Minister Prof. Dr. Piazolo nachfragen.

  • Noredundgreen13 am 01.12.2021 20:48 Uhr / Bewertung:

    Der Baumkahlschlag in München beginnt erst. Für die unnötige U-Bahnverlängerung Laimer Platz-Pasing werden bis zu 1000 Bäume gefällt!

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