Amoklauf von München: Anklage gegen Waffenverkäufer zugelassen

Philipp K. verkaufte dem Münchner Amokläufer die Pistole, mit der er später neun Menschen und anschließend sich selbst tötete. Jetzt wurde die Anklage gegen den Waffenverkäufer zugelassen – auch der Termin der Hauptverhandlung steht nun fest.
von  AZ/ms, ape
Polizeibeamte stehen einen Tag nach dem Amoklauf vor der McDonald's-Filiale am OEZ.
Polizeibeamte stehen einen Tag nach dem Amoklauf vor der McDonald's-Filiale am OEZ. © Sven Hoppe/dpa

München - Im Mai 2016 kauft Ali David S. auf einer Plattform im Darknett eine Pistole Glock 17 mit Munition. Rund zwei Monate später erschießt er damit neun unschuldige Menschen und später sich selbst.

Im Februar 2017 erhob die Staatsanwaltschaft München I Anklage gegen Philipp K., der dem Amokläufer die Waffe verkauft haben soll. Der Vorwurf: Unerlaubter Handel mit Waffen und Munition in Tateinheit mit fahrlässiger Tötung in neun Fällen und fahrlässiger Körperverletzung in fünf Fällen. Nun hat die 12. Strafkammer des Landgerichts München I die Anklage zugelassen – es kommt zur Hauptverhandlung!

Termin für Hauptverhandlung steht fest

Im Juni gelang dem Bundeskriminalamt (BKA) ein bedeutender Schlag gegen Internetkriminalität. Die Ermittler fassten den Darknet-Markt-Betreiber – ein Spezialeinsatzkommando stürmte eine Wohnung in Karlsruhe und nahm den Betreiber der Plattform fest. Seit 2014 soll Philipp K. über die Plattform Waffen zum Kauf angeboten haben. Dem Angeklagten wird zur Last gelegt, durch den Verkauf der Waffe nebst Munition den Tod von neun Menschen und Verletzungen bei fünf Menschen verursacht zu haben. Das Oberlandesgericht teilte zudem mit, dass die öffentliche Hauptverhandlung am 28. August 2017 stattfinden wird.

Amoklauf-Jahrestag: Gedenkfeier am OEZ

Am 22. Juli, dem Jahrestag des Amoklaufs am Olympia-Einkaufszentrum im vergangenen Jahr, wird es am OEZ eine Gedenkveranstaltung für die Opfer der Tat geben. Die Feierlichkeiten finden von 9.30 Uhr bis etwa 11 Uhr statt; in diesem Zeitraum werden darum alle Geschäfte des Einkaufszentrums geschlossen sein. Am 22. Juli 2016 hatte der 18-jährige Amokschütze David Ali S. am OEZ neun Menschen und sich selbst erschossen. Fünf Menschen wurden verletzt.

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