Amokfahrer: Keine Strafe?

MÜNCHEN - Ein psychisch kranker Münchner hat bei seiner Amokfahrt den Wagen eines Ehepaares gerammt . Die fünffache Mutter Rhimo H. erlag ihren schweren Verletzungen - und wird gemäß ihres letzten Willens in Marokko bestattet.
Die Töchter (9, 23) sind bereits abgereist – nach Marokko, in die Heimat ihrer Mutter Rhimo H. (44). Es war ihr Wunsch, dass sie im Grab ihres Vaters bestattet wird. Dass sie so früh sterben musste, ist für ihre Familie, Nachbarn und Freunde unfassbar: „Es ist ein Wahnsinn, was für Leute mit dem Auto unterwegs sind“, sagt ein Nachbar.
Wie berichtet, saß Rhimo H. am Mittwoch neben ihrem Ehemann (47) in ihrem kleinen Fiat Cinque Cento. „Wir wollten nach Hause“, berichtet ihr Mann der AZ. Rhimo H. wollte an dem Abend noch einen Kuchen für ihren zweitältesten Sohn backen, am Donnerstag war sein Geburtstag.
"Ich bin der Terminator!", rief Stefan G. bei seiner Amokfahrt
Zeitgleich raste auf der Stadelheimer Straße Stefan G. (37) mit über 100 Sachen durch die Stadt. Mit voller Wucht prallte er gegen den Fiat der Eheleute. Anschließend schrie er: „Ich bin der Terminator!“ Rhimo H. starb. Bereits am Freitag wurde der Leichnam der Frau nach Frankfurt überführt, von dort geht es weiter nach Marokko.
Der Amokfahrer litt unter einer schweren Psychose. Die Trennung von seiner Verlobten hatte sie ausgelöst. Sein Mitbewohner: „Er hat seine Tabletten einfach abgesetzt, obwohl wir alle gesagt haben, dass er sie nehmen muss.“
Der 37-Jährige wurde nach Haar gebracht. Er muss nun psychiatrisch begutachtet werden. Bestätigt sich, dass er aufgrund der Psychose nicht oder nur vermindert schuldfähig ist, droht ihm keine Strafe. Allerdings muss er – sofern er weiter eine Gefahr darstellt – in einer psychiatrischen Klinik untergebracht werden. Im Extremfall für immer. Nina Job