Am Wochenende: Münchner bauen Unfälle im Vollrausch

München - So manch einer ist schon nach einem oder vielleicht zwei Bieren noch ans Steuer und dachte sich am nächsten Tag: Das Taxi zu nehmen wäre eigentlich besser gewesen. Andere wiederum haben offenbar keine Hemmungen, nach dem dritten, vierten oder fünften Bier noch ein Kraftfahrzeug zu lenken.
Drei Unfälle bei einer Fahrt
1,7 Promille hat die Polizei bei einem BMW-X5-Fahrer gemessen, der so betrunken gewesen ist, dass er einen seiner drei Unfälle gar nicht bemerkte. Der 33-jährige Mechaniker aus München fuhr am Freitag kurz vor Mitternacht auf die A8 bei Unterhaching. Auf dem Beschleunigungsstreifen versäumte er zu beschleunigen. Er zog bei gedämpftem Tempo sofort auf die linke Spur - wo ein Mercedes Minivan in Autobahntempo unterwegs war.
Die beiden Pkw kollidierten. Das Rumpeln war dem 33-Jährigen irgendwie egal oder er hörte es nicht. Jedenfalls fuhr er weiter Richtung München, Innsbrucker Ring. Die drei Personen im Mercedes verletzten sich leicht. Der Fahrer des Vans rief die Polizei. Doch bis die eintraf, war der 33-Jährige bereits fast am Ring angekommen.
Auch ein Ampelmast kann den Unfallfahrer nicht stoppen
Der Mann kam noch vor dem Ring von der Straße ab und mähte mit seinem SUV einen Ampelmasten um, der aus der Verankerung gerissen wurde. Danach fuhr der SUV-Fahrer wiederum einfach weiter, preschte bei Rot auf den Innsbrucker Ring. Dort rammte er mit erhöhter Geschwindigkeit den Ford Eco eines 53-jährigen Günzburgers.
Die Kollision war so heftig, dass Fahrzeug- sowie Fahrbahnteile auf die Gegenseite flogen und den Audi eines 25-jährigen Mediengestalters beschädigten. Nun stoppte der betrunkene SUV-Fahrer endlich. Die Polizei kam dazu.
Keine Einsicht - Münchner Polizei muss Handschellen anlegen
Der Rausch behinderte offenbar auch die Einsicht des Unfallverursachers. Laut Polizei wurde der 33-Jährige so aggressiv, dass ihm die Beamten Handschellen anlegen mussten. Ihn erwarten nun mehrere Anzeigen. Den Führerschein haben ihm die Polizisten gleich weggenommen.
Wasserburger Straße in Haar: Mit zwei Promille am Steuer
Bei einem zweiten Unfall ging die Sache zwar etwas glimpflicher aus. Aber der Rausch war sogar noch etwas größer. Zwei Promille hat die Polizei bei einem 46-jährigen Handwerker am Freitagabend nach einem Atemalkoholtest gemessen. Zuvor war der Mann auf der Wasserburger Straße in Haar unterwegs, wo er einen haltenden Opel rammte.
Dessen Fahrer (84) hatte danach Prellungen und ein Halswirbelsäulen-Trauma, wie auch der Unfallfahrer und dessen Beifahrer (35). Der Handwerker hatte laut Polizei ebenfalls Ausfallerscheinungen, was auf den Konsum von Betäubungsmitteln deute. Klarheit wird das Ergebnis der Blutentnahme bringen.