Am Stachus: Blutiger Streit um Parkplatz
MÜNCHEN - Am Mittwoch wurde die Polizei zu einer Schlägerei an den Stachus gerufen. Es hieß, drei Männer würden sich mit Baseballschlägern prügeln. Jetzt berichten die Apostolos T. und Anastasius K., was wirklich passierte. Es fing mit der Parkplatzsuche an.
Es sind höllische Schmerzen, die sich durch seinen Kopf und seinen Kiefer bohren. Sie gehen von einer 15 Zentimeter langen Schnittwunde aus, die sich über den Kopf von Apostolos T. (56) zieht. Es sind nicht nur die Schmerzen, die den Kraftfahrer einer Moosacher Betonfirma quälen. Es ist auch die Frage nach dem Warum.
„Es ging doch nur um einen Parkplatz – und dann sowas“, sagt er kopfschüttelnd. Es passierte Mittwochnachmittag, kurz vor 17 Uhr: Apostolos und sein Schwager Anastasius K. (52) halten mit ihrem Laster vor der Baustelle am Karlsplatz 3. Dann fährt ein weiterer Lkw vor, hinterm Steuer sitzt ein 30-Jähriger und fängt an, die beiden Griechen zu beschimpfen.
„Ich kann ein Stück vorfahren“, sagt Anastasius und bietet so dem Fahrer freundlich einen zweiten Parkplatz an. Doch der dreht völlig durch. Er steigt aus und tritt Anastasius. „Genau da, wo ich am Meniskus operiert wurde – es hat so weh getan“, sagt der Grieche.
Verdacht auf Schädelbruch
Der Angreifer hat noch immer nicht genug. Er holt eine rund 20 Zentimeter lange Taschenlampe hervor und geht auf die beiden Griechen los. „Wir rannten weg, doch er hat meinen Schwager erwischt und ihn drei Mal auf den Kopf geschlagen“, sagt Anastasius. Die Folge: Verdacht auf Schädelbruch.
Woher diese Wut kam, ist unklar. „Wir haben nichts gemacht und wollten nicht streiten“, beteuern die Griechen. Passanten riefen die Polizei und meldeten erst eine Prügelei mit einem Baseballschläger. Der Schläger versuchte, in seinem Laster zu fliehen. Er konnte nach wenigen Metern festgenommen werden. Selbst den Beamten sagte er nicht, warum er ausgerastet war. Die Polizei ermittelt wegen gefährlicher Körperverletzung. Anastasius und Apostolos sagen aber: „Das ist ein Mörder. Der wollte uns killen.“
rke
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