Am Nordfriedhof wird Heesters beigesetzt

Starnberg - Ein letzter Wunsch hatte sich für Johannes Heesters nicht mehr erfüllt: ein Weihnachtsessen mit seiner Frau Simone Rethel (63) und seiner Enkelin Wiesje Herold (48), in seinem eigenen Haus in Söcking am Starnberger See. Eigentlich war geplant gewesen, dass Herold für ihren Großvater am Heiligabend kochen würde. Die große Freude des Beisammenseins musste allerdings der größtmöglichen Trauer weichen: Heesters verstarb am Vormittag des 24. Dezembers.
Schon Anfang des Monats deuteten sich schwere gesundheitliche Probleme an. Kurz vor seinem 108. Geburtstag erlitt Heesters einen Schwächeanfall und musste im Krankenhaus betreut werden. Zum 5. Dezember schaffte er es trotzdem wieder nach Hause und feierte im Beisein der Familie Geburtstag.
Sein Körper meldete sich allerdings eine Woche vor Weihnachten zurück: Am 17. Dezember erlitt Heesters einen schweren Schlaganfall. Das Notarztteam kam mit Defibrillator und brachte Heesters – in Schockfolie gewickelt – wieder ins Krankenhaus. Am Montag wurde er auf die Intensivstation verlegt und in einen Tiefschlaf versetzt. Damals glaubten seine Angehörigen noch an eine Besserung, vor allem seine Frau. „Sie hofft, dass er, der die ganze Zeit schläft, das spürt, dass es ihm Kraft gibt“, sagten Freunde. Und alle hoffen, dass es eine positive Wendung gibt. „Wir glauben an das schon oft erprobte Heesters-Wunder“, sagte eine Bekannte der AZ.
Dieses Mal blieb das Wunder allerdings aus. Heesters geschwächter Körper erholte sich nicht mehr vom letzten Schlaganfall. Ab dem 20. Dezember verschlechterte sich sein Zustand zusehends, er erlangte wohl auch nicht mehr das Bewusstsein zurück.
Vier Tage später gab sein Körper endgültig auf. Jopie Heesters starb im Starnberger Krankenhaus an Herzversagen. „Herr Heesters ist am Heiligen Abend um 10.15 Uhr in Beisein seiner Ehefrau Simone Rethel und seiner Enkelin Wiesje Herold friedlich verstorben“, teilte die Klinik mit. Nach AZ-Informationen holten Rethel und Herold die Leiche dann noch ein letztes Mal in das Haus am Starnberger See, um sich vom Ehemann und Großvater verabschieden zu können.
Johannes Heesters wird am Freitag auf dem Münchner Nordfriedhof beigesetzt, Beginn ist elf Uhr. „Es wird eine große Trauerfeier“, sagte Rudolf Zirngibl vom verantwortlichen Bestattungsinstitut, ein Starnberger Pfarrer wird die Predigt halten.