Am McGraw-Graben blitzt’s immer seltener

Die Radarfalle im McGraw-Graben kommt immer seltener zum Schuss. Die meisten Raser gehen rechtzeitig vom Gaspedal. Erwischt wird kaum mehr einer von ihnen. Knapp 93 Prozent der Autofahrer halten sich an das 30er-Limit
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Inzwischen wissen Auto- und Motorradfahrer, dass im McGraw-Graben geblitzt wird und fahren entsprechend langsamer.
Mike Schmalz Inzwischen wissen Auto- und Motorradfahrer, dass im McGraw-Graben geblitzt wird und fahren entsprechend langsamer.

MÜNCHEN - Die Radarfalle im McGraw-Graben kommt immer seltener zum Schuss. Die meisten Raser gehen rechtzeitig vom Gaspedal. Erwischt wird kaum mehr einer von ihnen. Knapp 93 Prozent der Autofahrer halten sich an das 30er-Limit

Was mussten sich die zwei harmlos wirkenden, hellgrünen Kästen am McGraw-Graben – und ihre Betreiber – alles anhören in den letzten Wochen: „Führerschein-Entzugsmaschine“, „Deutschlands Blitz- und Führerschein Falle Nr. 1“ und ähnliche Schmeicheleien. Jetzt hat die Stadt erstmals die Karten auf den Tisch gelegt. Ergebnis: War anfangs noch ein Prozent der kontrollierten Autos so schnell, dass den Lenkern demnächst ein Fahrverbot droht, hat sich diese Zahl inzwischen in etwa halbiert.

In den ersten Tagen blitzte es ständig

Am 20. Juni wurden die beiden „Starenkästen“ am Mittleren Ring in Betrieb genommen, in den ersten zehn Tagen überschritten 854 Autofahrer die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h um das Doppelte und mehr – was mindestens einen Monat Fahrverbot bedeutet. So das Kreisverwaltungsreferat (KVR) in der Antwort auf eine Anfrage von FPD-Stadträtin Nadja Hirsch, die die Blitzer als „gefährlich und existenzgefährdend“ bezeichnet hatte.

Raser lernen schnell

Im Lauf der Zeit hat es sich aber offenbar herumgesprochen, dass am McGraw-Graben wegen der dortigen Großbaustelle scharf geschossen wird. Die Zahl der Viel-zu-schnell-Fahrer sank nämlich rapide – ziemlich genau um die Hälfte. Ein KVR-Sprecher: „Im Juli waren nur noch 0,56 Prozent oder 1816 aller kontrollierten Fahrzeuge so schnell, dass dieser Verstoß in nächster Zeit ein Fahrverbot nach sich ziehen wird.“ 92,7 Prozent der Autofahrer hielten vernünftigerweise das 30er-Tempolimit ein.

Ob der Entzug möglichst vieler Führerscheine ein „Baustein rot-grüner Verkehrspolitik“ sei, wollte Stadträtin Hirsch ebenfalls wissen. Das KVR antwortete: „Nein. Jeder Kraftfahrer hat es außerdem selbst in der Hand bzw. im Fuß, Übertretungen zu unterlassen.“

Kritik vom Verein Mobil in München

Der Verein „Mobil in München“ sieht das offenbar ganz anders. Er hat in seinem Internet-Auftritt ein ganzes Kapitel dem Thema „Die McGraw Blitzer - erste Hilfe“ gewidmet. Mit einer Menge Tipps für alle, die ihren Gasfuß offenbar trotz aller Hinweisschilder nur unzureichend unter Kontrolle haben.

Rudolf Huber

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