Am Freitag streikt die Müllabfuhr

Bei den städtischen Müllmännern ist die Stimmung sehr aufgeheizt: Deshalb wird am Freitag, den 19.08.2011, gestreikt.
Willi Bock |
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Heute, Freitag, streikt die Müllabfuhr in München - wie auf diesem Bild vom großen Streik vor zehn Jahren. Doe alte ÖTV ist heute Verdi.
Heute, Freitag, streikt die Müllabfuhr in München - wie auf diesem Bild vom großen Streik vor zehn Jahren. Doe alte ÖTV ist heute Verdi.

Bei den städtischen Müllmännern ist die Stimmung sehr aufgeheizt: Deshalb wird am Freitag gestreikt.

München - Wegen des Warnstreiks wird in ganz München der Müll nicht abgeholt. Der letzte Anlass: Die Müllwerker müssen in München jeden Feiertag, der in der Woche ist, an einem Samstag nacharbeiten.

Was für das Kommunalreferat bürgerfreundlich ist (dann kommt jede Woche die Müllabfuhr), bringt die Männer an den Rand der Leistungsfähigkeit. Der Krankenstand ist nach Angaben der Gewerkschaft Verdi „überdurchschnittlich“ hoch. „Viele können die Arbeit als Mülllader oder Kraftfahrer aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr ausüben“, so Verdi-Chef Heinrich Birner. Da geht es um rund 800 Männer an den Müllwägen. Insgesamt hat das Abfallamt 1400 Mitarbeiter.

Jetzt wollen sie Druck machen und fordern einen eigenen, für München geltenden Tarifvertrag, der ein gesundheitsgerechtes Arbeiten garantiert. „Unsere Leute haben Jahrzehnte bei jedem Wetter auf dem Buckel“, so die Vertrauensfrau Sigrid Pickardt: „Wir können nicht zusehen, wie sie krank werden.“

Die Streikenden kommen um 8.30 Uhr am Karlsplatz (Stachus) zu einer Streikversammlung zusammen. Dort sprechen unter anderem: Sigrid Pickhardt, die Vorsitzende der Verdi-Vertrauensleute beim Abfallwirtschaftbetrieb der Stadt,  und Heinrich Birner, der Münchner Verdi-Geschäftsführer.Die Gewerkschaft fordert nun nach einer Gefährdungsanalyse für jeden Arbeitsplatz die Umsetzung von Maßnahmen zum nachhaltigen Gesundheitsschutz.

Eine 10-köpfige betriebliche Kommission, die zur Hälfte mit Arbeitnehmern besetzt ist, soll Vorschläge erarbeiten, wie die Arbeit gesundheitsgerechter gestaltet werden kann. Verbesserungsvorschläge, die mit einfacher Mehrheit gefasst werden, müssen von der Leitung des AWM umgesetzt werden. So sieht es die Forderung der Gewerkschaft vor.

Die Tarifkommission fordert außerdem zwei zusammenhängende arbeitsfreie Tage pro Woche. Hintergrund dafür ist, die Einführung von Feiertagsnachholarbeit an Samstagen. Damit bleibt den Beschäftigten in Feiertagswochen nur noch der Sonntag als einziger Tag zur Regeneration.

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