Am Flaucher: Lehrer geschlagen und getreten

Klassenfahrt endet tragisch: Sportlehrer Ingolf L. will seine Schüler schützen – und wird am Flaucher von zwei Männern zusammengeschlagen und -getreten. Er wird für immer geschädigt sein.
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MÜNCHEN - Klassenfahrt endet tragisch: Sportlehrer Ingolf L. will seine Schüler schützen – und wird am Flaucher von zwei Männern zusammengeschlagen und -getreten. Er wird für immer geschädigt sein.

An die Schläge hat er keine Erinnerung mehr – und doch wird Ingolf L. (58) den 17. Juni 2009 nie vergessen können. Zwei Männer schlagen und treten am Flaucher ohne Grund auf den Sportlehrer ein. Neben Schädel- und Rippenprellungen wird ein Nerv dauerhaft verletzt. „Ich kann den linken Fuß nicht mehr richtig heben. Das wird mich mein Leben lang begleiten.“ Außerdem wird er wegen seines Traumas behandelt. Am Donnerstag wurde einer der Täter zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.

Der Klassenlehrer aus Holzwickede (bei Dortmund) war mit seinen Schülern auf Klassenfahrt. Am Flaucher sollte am Lagerfeuer der Geburtstag einer Schülerin gefeiert werden, als plötzlich zwei Männer aus dem Dunkeln auftauchten. Einer der beiden fasste einem Mädchen an die Schulter und fragte nach seinem Rucksack. Ingolf L. nahm den Unbekannten am Arm und sagte, er solle weggehen. Im nächsten Moment wurde ihm schwarz vor Augen.

Der Mann hatte zugeschlagen. Sein Spezl Bernhard H. (24) kommt dazu und scheint im ersten Moment zu versuchen, die Szene zu beruhigen. Doch als sich der Lehrer aufrappelt und auf ihn zutorkelt, schlägt auch Bernhard H. zu.

Einer der Schüler, der damals 16-jährige Pascal B., will seinem Lehrer helfen. „Ich habe mindestens zwei Schläge abbekommen.“ Eine dicke Beule am Kopf und eine Unterarmprellung behält er als Souvenirs zurück. Die Männer können überwältigt werden. Bernhard H. droht noch am Boden liegend, sich zu rächen.

Anwältin Annette von Stetten machte in ihrem Plädoyer geltend, dass ihr Mandant durch die Kombination von Alkohol und seiner psychischen Erkrankung – er leidet unter paranoider Schizophrenie – eine Bedrohung empfunden habe. Dies, sein Geständnis und seine Reue müsse strafmildernd ins Gewicht fallen. Sein Spezl war als Haupttäter zuvor zu 18 Monaten Haft verurteilt worden. Bernhard H. kam mit neun Monaten Haft auf Bewährung und 50 Stunden gemeinnütziger Arbeit davon. John Schneider

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