Am Ende wird der Dosenmüll versilbert
Schwabing - Mag man sich kaum vorstellen: Wenn der ganze Dosen- und Plastikmüll auf der Leopoldstraße Glas gewesen wäre – das wäre Samstagnacht fatal geworden.
So aber hat sich das städtische Glasverbot für Bier auf den Freischankflächen der Feiermeile weitgehend bewährt. Das galt von Samstagmorgen bis Sonntagfrüh um fünf Uhr. Davon konnte sich um Mitternacht auch KVR-Sprecherin Daniela Schlegel überzeugen.
Aber nicht jeder hat sich daran konsequent gehalten. Am Nachmittag wurde im Roxy das Bier noch in Gläsern ausgeschenkt. Am Abend gab es das allerdings auch dort im angeordneten Plastikbecher. Das Wirtshaus zur Brezn schenkte doppelt aus: In Steinkrügen oder Plastikbechern. Problematisch waren die vielen Sektflaschen, die auf dem Asphalt zerschmettert wurden: Sektpullen waren nicht verboten.
Der Tengelmann auf der Leopoldstraße, die zentrale „Tankstelle“ für Selbstversorger, hatte im Eingang nur Bier in Dosen im Sortiment. Der Andrang war dort vor dem Spiel so groß, dass die Filiale schubweise wegen Überfüllung gesperrt werden musste.
Und so einige Münchner haben den Feiermüll regelrecht versilbert: Auf der Theresienwiese fuhren einige mit Einkaufswagen und sammelten Flaschen und Dosen ein. Auf der Leopoldstraße waren es zwei ältere Frauen, die große Müllsäcke voller Büchsen gesammelt hatten: Jede bringt 25 Cent Pfand, jede weggeworfene Flasche acht Cent. Und während die Einen rauschig wurden, berauschten sich die anderen an der leichten Einnahmequelle.
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