Altersarmut bei Frauen in München: Das sagen CSU, SPD und Grüne!

Besonders brisante Lage in München: Was CSU, SPD und Grüne zu dem Problem sagen.
von  Felix Müller
Vor allem Frauen haben in München mit Altersarmut zu kämpfen. (Symbolbild)
Vor allem Frauen haben in München mit Altersarmut zu kämpfen. (Symbolbild) © dpa

München - "Schlimm, menschenunwürdig, beschämend": Katharina Schulze wird für ihre Verhältnisse fast aggressiv, wenn sie über die Altersarmut Münchner Frauen spricht. Die Grünen-Spitzenkandidatin für die Landtagswahl ist wütend.

Alle Parteien suchen in diesem Wahlkampf nach Konzepten gegen die Altersarmut, von der in München ganz besonders Frauen betroffen sind (AZ berichtete). So nannte die Stadt Zahlen, wonach Frauen beim Renteneintritt durchschnittlich 693 Euro bekommen, Männer aber 1.032 Euro.

Schmid (CSU): Stadt hilt mit Programm 

Josef Schmid (CSU), der im Münchner Westen für den Landtag kandidiert, hat eine bessere Unterstützung der bedürftigen Münchner Seniorinnen auf dem Zettel. Landes- und bundespolitisch sagte er gestern der AZ, müsse noch mehr getan werden, damit sich die Zeit, die Mütter zu Hause gearbeitet haben, angemessen in der Rente widerspiegele. Wichtig sei außerdem, dass der Wiedereinstieg nach der Familienphase nicht zur beruflichen Sackgasse werde. Deshalb helfe die Stadt auch mit, Frauen für den Wiedereinstieg in den Beruf zu coachen. "Dieses Programm ist auch ein Beitrag zur Sicherung der Altersvorsorge von Frauen und zur beruflichen Gleichstellung am Arbeitsmarkt am Wirtschaftsstandort München", sagte Schmid, der das Wirtschaftsreferat leitet.

Kohnen (SPD): Modernisierungsumlage einschränken

SPD-Spitzenkandidatin Natascha Kohnen betonte, das größte Risiko für Münchner Rentnerinnen seien Luxussanierungen. Sie kenne persönlich Frauen aus der Maxvorstadt, wo sie aufgewachsen ist, die sich ihr Viertel nicht mehr leisten könnten. "Wir müssen die Modernisierungsumlage sehr deutlich einschränken", sagte sie der AZ. Daran arbeite die SPD in Berlin. "Und wir müssen Senioren und Seniorinnen mit einem kostenlosen Nahverkehrs-Ticket entlasten, das vom Freistaat finanziert wird."

Schulze (Grüne): Garantierente für alle

Die Grüne Katharina Schulze sagte, es sei "menschenunwürdig", wenn "alte Frauen Weißkohl auskochen, weil ihre viel zu knappe Rente von der Miete angefressen wird, oder wenn sie, obwohl sie noch fit sind, in ein Altenheim ziehen müssen, weil ihre Miete erhöht wird."

Die Grünen machten sich für eine Garantierente stark für alle, die den größten Teil ihres Lebens rentenversichert waren oder Angehörige gepflegt haben. Zum anderen will Schulze für Investitionen in den sozialen Wohnungsbau und für eine effiziente Mietpreisbremse werben.

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