Altenheimführer für München
MÜNCHEN - „Gut wohnen im Alter“: Ein neuer Ratgeber gibt einen Überblick über Ausstattung, Zimmergrößen, Zusatzangebote und Preise: Brauchbar für die erste Orientierung, er bewertet aber nicht objektiv
Wer sich’s im Alter wirklich schön einrichten will, liebäugelt vielleicht mit dem Augustinum. Die Münchner Wohnstifte bieten Ein-Zimmer-Appartements mit Vollpension ab 1588 Euro im Monat – oder auch eine 96-Quadratmeter-Residenz im zwölften Stock mit Alpenblick für rund 4000 Euro.
Luxus oder Standard-Unterbringung? Die Preisunterschiede bei Alten- und Pflegeheimen sind beträchtlich. Jetzt gibt es für die Einrichtungen in München und Umgebung einen Preisüberblick: „Gut Wohnen im Alter“, (K.M Verlag Berlin, 12,90 Euro).
Bei den meisten Münchner Heimen werden Appartements für Senioren, die sich gut selbst im Alltag zurechtfinden, und Zimmer für pflegebedürftige Menschen angeboten. Je nachdem variieren die Preise. Der Standard-Tagessatz für Zimmer ohne Pflege liegt zwischen 60 und 70 Euro, bei Pflegestufe 3 um die 110 Euro. Je nach Hilfsbedürftigkeit steuert die Pflegekasse zu den Unterbringungskosten bei. Unterm Strich müssen die Heimbewohner in städtischen Heimen oder Einrichtungen der freien Wohlfahrtspflege in der Regel für ein Ein-Zimmer-Appartement zwischen 1500 und 2200 Euro pro Monat zahlen, für ein Doppelzimmer um die 100 bis 200 Euro weniger.
Die Zimmergröße, die Ausstattung und die Belegung (Ein- oder Zweibettzimmer) varriieren deutlich. Der Altenheim-Führer informiert in groben Zügen auch über besondere Angebote und die Ausstattung verschiedener Einrichtungen. Allerdings folgen die Bewertungen keinen objektiven Kriterien. Einrichtungen, die ausführlicher vorgestellt werden wollten, haben an den Verlag eine „Druckkostenbeteiligung“ gezahlt – so kommen Bewertungen zustande wie „Dieses Sozialzentrum ist kreativ und so recht geschaffen für Laims Mittelstand“ (Awo Sozialzentrum Laim). Wer auf der Suche nach dem richtigen Heim ist, sollte sich daher unbedingt selbst vor Ort ein Bild machen.
Wenn die Rente nicht für die Heimkosten reicht, zahlt der Bezirk Oberbayern einen Zuschuss. Zuerst müssen Antragsteller aber ihr Vermögen bis auf 2600 Euro (3214 Euro bei Verheirateten) aufgebraucht haben. Auch werden die Kinder zur Kasse gebeten, dürfen allerdings je nach Familienstand und Lebenssituation mindestens 10000 Euro Vermögen selbst behalten.
Damit Senioren, deren Heimkosten vom Bezirk mitgetragen werden, wenigstens ein Mindestmaß an finanzieller Selbständigkeit behalten, bekommen sie vom Bezirk rund 100 Euro Taschengeld im Monat.
sun
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