Alles hängt an der Vario-Tram

München Die Tram ist in München ein wichtiger Leistungsträger, der immer mehr genutzt wird. Manche Linien sind derart überlastet, dass sie Unterstützung brauchen.
Dafür benötigt die MVG neue Trambahnzüge. Die sind zwar bestellt, und 14 neue Variobahnen sind auch geliefert. Aber wegen eines Materialfehlers der Gummi-Manschette in den Reifen sind sie seit Monaten nicht einsetzbar. Gerade wird Rad für Rad ausgetauscht und wieder getestet. Auch andere Städte haben diese Probleme bekommen.
Aber MVG-Chef Herbert König braucht die neuen Züge, um mit dem Fahrplanwechsel zum 9. Dezember sein neues Tram-Programm umsetzen zu können.
Das wird jetzt hart auf Kante genäht – und für den schlimmsten Fall, das kein einzige Variobahn eingesetzt werden kann, hat er fertige Ersatzpläne in der Schublade: Dann werden zum Beispiel auch Busse auf kleinen Abschnitten eingesetzt. Als erstes wird die eiserne Reserve von fünf uralten Trambahnen aus den 60er Jahren für eine sechsstellige Summe fahrtüchtig gemacht. Die sollten ursprünglich aus dem Verkehr gezogen werden.
Die Neuerungen wird die MVG an den Haltestellen aushängen.
Die MVG plant unter anderem:
Zwischen Sendlinger Tor und Scheidplatz eine neue Verstärkerlinie 28 für die dort fahrende Hauptlinie 27; damit gibt es montags bis freitags von 9 bis 19 Uhr einen Fünfminutentakt.
Eine neue Verstärkerlinie 22 an Vorlesungstagen der Hochschule zwischen Stachus und Lothstraße. Dann fährt dort morgens alle zweieinhalb Minuten eine Tram.
Die beliebte Tramlinie 23 zur Parkstadt Schwabing fährt alle siebeneinhalb Minuten (statt zehn Minuten).
Sollten alle Variobahnen einsatzfähig sein, wird auch die Linie 15/25 im Abschnitt Max-Weber-Platz und Großhesseloher Brücke verstärkt.
In diesem Fall können auch alle anderen Verbesserungen optimal ausgeführt werden. Dafür wird es dann im ersten Halbjahr 2013 einen kleinen Fahrplanwechsel geben.