Allein zu Haus: Einbrecher geht auf Witwe (85) los
Ein skrupelloser Einbrecher bricht tagsüber bei einer Witwe ein (85), wirft die gehbehinderte Frau zu Boden und lässt sie hilflos zurück. Wer die Verletzte fand:
Stockdorf - Es ist ein Verbrechen, das sprachlos macht. Am Freitag, gegen 11 Uhr, hat ein Mann in einem Einfamilienhaus in der Wörlveitstraße in Stockdorf die Tür eingeschlagen und eine Rentnerin (85) überfallen. Der Täter kam nicht zum ersten Mal, er hatte die gehbehinderte Witwe offenbar ausgekundschaftet.
Wie die AZ erfuhr, trieb sich bereits am Donnerstag in der kleinen Straße ein Mann herum. Ein Anwohner sprach ihn an, fragte, was er suche. Der Fremde behauptete, er suche die Rosegger Straße.
Am nächsten Vormittag tauchte vermutlich der selbe, slawisch aussehende Mann erneut auf. Er klingelte an mehreren Häusern, schaute in die Gärten. „Meine Mutter hatte die Tür nur angelehnt, weil sie jemanden erwartete“, sagte die Tochter gestern der AZ.
Plötzlich stand der Fremde bei der Witwe im Wohnzimmer. Die 85-Jährige, die auf einen Rollator angewiesen ist, schickte den Eindringling erbost weg. „Schauen Sie, dass Sie wieder raus kommen!“ Der Mann ging – doch nur für kurze Zeit. „Meine Mutter schloss die Tür. Wenig später sah sie aber, wie der Mann durchs Küchenfenster blickte, ein paar Minuten später stand er erneut im Wohnzimmer.“ Der Fremde hatte ein Glas an der Eingangstür zerschlagen, hineingegriffen und sich selbst die Tür geöffnet.
Die Witwe saß gerade am Telefon, wollte ihre Tochter anrufen. „Der Mann hat sie einfach hochgehoben und auf den Boden gedrückt“, berichtet die Tochter schockiert. „Sie dachte, er bringt sie um.“ Der Einbrecher riss das Telefonkabel aus der Wand, durchsuchte das Haus und verschwand. Ob er etwas gestohlen hat, ist noch unklar.
Etwa drei Stunden lang lag die 85-Jährige hilflos am Boden – unter ihr das Telefon, in Greifweite der Rollator. Sie versuchte, zum Bett zu robben, um sich aufzurichten – vergeblich. „Ich habe mir Sorgen gemacht, weil sie nicht ans Telefon ging. Da bin ich zu ihr gefahren und habe sie gefunden“, berichtet die Tochter.
Die Münchner Polizei (Telefon: 089/29100) bittet Zeugen, die etwas beobachtet haben, sich zu melden.
Die 85-Jährige liegt seit dem Überfall im Krankenhaus. Ihre Tochter: „Meine Mutter hat große Angst.“
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