Alfons Schuhbeck: Schon wieder Ärger mit der Justiz

Beim Landgericht München I für Zivilsachen ist eine Zahlungs-Klage von 100 000 Euro anhängig. Diese Summe fordert Marketing-Profi Erich März vom Starkoch für die Vermittlung diverser Verträge.
von  Abendzeitung
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MÜNCHEN - Beim Landgericht München I für Zivilsachen ist eine Zahlungs-Klage von 100 000 Euro anhängig. Diese Summe fordert Marketing-Profi Erich März vom Starkoch für die Vermittlung diverser Verträge.

Die Klage umfasst vier Seiten: Ende November 2005 stellte März, zu dessen Kunden O2, Daniel Hechter sowie Hermes zählen, einen Kontakt zwischen der Firma Fuchs Gewürz GmbH und dem Schmankerlkönig her. Gegen Bares sollte Schuhbeck die Gewürze besser vermarkten. Schuhbeck schloss mit der Gewürz GmbH einen Vertrag ab.

Im Dezember 2005 wurde der Star-Koch über März dem Geschäftsführer Joachim R. von der Firma Siemens Elektrogeräte vorgestellt. Der Plan: Schuhbecks Kochschulen sollten mit Siemens Geräten ausgestattet werden. Wenn Schuhbeck vor laufenden TV-Kameras seine Koch-Tipps abgab, waren die Siemensgeräte samt Kochgeschirr stets gut im Bild. Als Zeuge wird in der Klage sogar der Siemens Vorstandsvorsitzende Peter Löscher benannt. Löscher soll dabei gewesen sein, als der Kooperationsvertrag zwischen Siemens und Schuhbeck ausgehandelt wurde.

Im Januar 2006 soll März noch einen Deal mit Gartencenter Dehner eingefädelt haben. Vertraglich wurde zwischen Dehner und Schuhbeck abgeschlossen, dass Dehner die Gewürze und Bücher von Schuhbeck besser vermarktet. Im Gegenzug hielt Schuhbeck Kochstunden im Gartencenter ab. Bis dato hat Erich März für seine Leistungen 3000 Euro bekommen.

Schuhbecks Anwalt Norbert Scharf: „Wir äußern uns nicht zu den Vorwürfen.“ Fest steht: Bei Geldgeschäften hatte Schuhbeck nie Glück. Mitte der 90er Jahre verzockte er Millionen bei einem Aktiendeal und geriet ins Visier der Ermittler, weil er seinen Gästen die dubiosen Aktien aufgeschwatzt haben soll. Viel Geld zog ihm auch die „Schwarze Witwe“ aus der Tasche. Der Koch beteiligte sich an der Suche nach 50 Millionen Euro, die von der ehemalige DDR-Partei SED vor der Wende im Ausland versteckt wurden.

März-Anwalt Lutz Libbertz ist zuversichtlich: „Meinem Mandanten stehen mindesten 100 000 Euro zu.“ Nun müssen die Richter entscheiden.

th

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