Alexanders Absturz in den Tod

Ein Austauschschüler aus München ist bei einem Flugzeugabsturz im US-Staat Minnesota ums Leben gekommen. Die Eltern des 16-jährigen Alexander V. sind in die USA geflogen, um ihren toten Sohn nach Hause zu holen.
von  Nina Job
Beim Absturz stürzt das Flugzeug mit Alexander V. an Bord in dieses Haus in Sauk Rapids, Minnesota - und explodiert.
Beim Absturz stürzt das Flugzeug mit Alexander V. an Bord in dieses Haus in Sauk Rapids, Minnesota - und explodiert. © ho

München/Saint Cloud - Ein Austauschschüler aus München ist bei einem Flugzeugabsturz im US-Staat Minnesota ums Leben gekommen. Die Eltern des 16-jährigen Alexander V. sind in die USA geflogen, um ihren toten Sohn nach Hause zu holen.

Alexander V. lebte seit zehn Monaten in der Familie des örtlichen Bürgermeisters David Kleis und besuchte die Technical High School. Ende Juni sollte der 16-Jährige wieder zurück nach Deutschland zu seiner Familie fliegen.

Wie Medien in Minnesota berichteten, lud ihn am vergangenen Wochenende der Vater einer Schulfreundin, Pilot Scott O. (60), zu einem Rundflug über St. Cloud ein. Alexander V. soll schon seit Monaten von diesem Flug geträumt haben. Er wollte vor seiner Rückkehr nach Deutschland noch ein Erinnerungsfoto aus der Luft machen. Er verabschiedete sich mit einer SMS bei seinem Gastvater: „I'm heading to the airport. I'll see you in a bit“, schrieb er. „Ich bin auf dem Weg zum Flughafen. Ich sehe euch bald wieder.“

Der Pilot und Alexander saßen in einem einmotorigen Kleinflugzeug vom Typ Brumwell RV-6. Über dem Nachbarort Sauk Rapids kam die Maschine plötzlich ins Trudeln und raste auf ein Wohnhaus zu. Ein Bewohner sah das Flugzeug auf sich zufliegen und sprang aus dem zweiten Stock, um sich in Sicherheit zu bringen – gerade noch rechtzeitig. Das Flugzeug krachte in das Haus und explodierte. Das Haus brannte völlig aus, nur die Grundmauern blieben stehen. Der Münchner Schüler und der Pilot konnten nur tot geborgen werden.

Die Absturzursache ist noch nicht geklärt. Eine Zeugin berichtete dem Sender KMSP, dass eine größere Maschine der kleinen Propellermaschine gefährlich nahe gekommen sei – kurz bevor die Brumwell RV-6 abstürzte. Möglicherweise geriet das Kleinflugzeug dadurch in einen heftigen Luftstoß, der den Absturz einleitete.

Nach der Katastrophe fand in St. Cloud ein Trauergottesdienst für den Schüler statt. Der Bürgermeister und Gastvater: „Er hatte hier sehr viele Freunde. Sie sollten die Möglichkeit haben, zusammenzukommen und sich an Alexander zu erinnern.“

Auch die Eltern von Alexander wollten an der Trauerfeier am Mittwoch teilnehmen – an dem Tag, an dem sie ihn eigentlich auf dem Münchner Flughafen wieder in die Arme schließen wollten. Nina Job

 

 

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