Albaner mit komplett gefälschten Papieren unterwegs
München - Zwei Albaner, die mit gefälschten Papieren nach Irland fliegen wollten, sind von der Bundespolizei am Flughafen festgenommen worden. Die beiden Männer hatte außer ihrem echten Reisepass nur gefälschte Dokumente bei sich, sogar die Tickets waren unecht.
Die 20 und 21 Jahre alten Männer legten bei der Passkontrolle ihre albanischen Reisepässe und Bordkarten für einen Flug nach Tirana vor. Auf den ersten Blick schien alles in Ordnung zu sein. Als die Bundespolizisten aber nachhakten, verstrickten sich die jungen Männer in Widersprüche. Auch die Bordkarten kamen den Beamten etwas eigenartig vor.
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Also nahmen sie die Männer mit zur Wache. Es stellte sich heraus, dass der angeblich gebuchte Flug in die Heimatstadt nicht exisitierte, außerdem waren die Bordkarten des vermeintlichen Fluges gefälscht. Das machte die Polizisten stutzig, sie baten die Beiden zum Verhör.
Aus Albanien über Serbien und Irland nach Italien mit gefälschten Papieren
Und jetzt fing die Verwirrung erst richtig an. Das offizielle Reiseziel war allem Anschein nach nicht Albanien, sondern Irland. Denn die Beamten fanden bei den Männern (neben den gefälschten Flugtickets nach Tirana) italienische Identitätskarten, Führerscheine und Krankenversicherungskarten sowie Flugtickets nach Dublin.
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Auch diese Papiere wurden überprüft, und auch hier landeten die Beamten einen Volltreffer. Bis auf die Tickets nach Irland waren alle Dokumente komplett gefälscht. Im weiteren Gespräch gaben die Albaner an, dass sie die gefälschten italienischen Dokumente für eine Reise nach und den anschließenden Aufenthalt in Großbritannien nutzen wollten.
Der 20-Jährige erzählte den Ermittlern, sie hätten die gefälschten Papiere zusammen mit den echten Flugtickets von einem Unbekannten in Belgrad bekommen, der 7.500 britische Pfund dafür verlangte. Der 21-Jährige hingegen sagte, er wisse nichts von etwaigen Geldzahlungen.
Flughafen zu groß - falscher Aufzug führt zu verpasstem Flug
Einig waren die beiden sich dann wieder, als es um den Reiseweg ging. Sie seien erst von Albanien mit dem Auto nach Serbien gebracht worden, wo sie die Papiere und Verhaltensanweisungen erhalten hätten. Die nötigen Dokumente und das nötige Wissen im Gepäck seien sie dann mit dem Flugzeug nach München weitergereist. Hier seien sie ein paar Tage in einem Hotel in Flughafennähe untergebracht gewesen, bevor sie erstmals am Samstag (9. April) mit einem Taxi zum Flughafen gefahren seien.
Den an diesem Tag gebuchten Flug hätten sie aber verpasst, weil der Flughafen so groß sei und sie im Fahrstuhl in der falschen Ebene ausgestiegen seien. Also sei es wieder zurück ins Hotel gegangen, wo sie auf ein neues Ticket nach Irland und einen neuen Flugtermin warten mussten. Gestern Morgen habe man sich dann mit dem Ziel Großbritannien erneut auf den Weg zum Flughafen gemacht.
Mit dem angeblichen Flug nach Tirana wollten die jungen Männer offensichtlich an den Bundespolizisten vorbei in den internationalen Abflugbereich gelangen. Schließlich konnten sie für diesen Flug ihre echten albanischen Pässe nutzen.
Die Beamten zeigten die jungen Albaner wegen Verschaffens falscher amtlicher Ausweise und unerlaubten Aufenthalts an, bevor sie die beiden Albaner in Absprache mit dem Ausländeramt in Erding heute dem Haftrichter vorführen.
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