Aktuelle Zahlen: Münchner Neubürger stammen aus insgesamt 113 Staaten.

3.443 Menschen haben sich 2016 einbürgern lassen. Darunter vor allem Türken, Afghanen Iraker, Polen – und neuerdings: Briten.
Irene Kleber |
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München - Ganz einfach ist es nicht, als Ausländer in Deutschland eingebürgert zu werden, also einen deutschen Pass zu bekommen. Mindestens acht Jahre muss man hier rechtmäßig gelebt haben. Sich zum Grundgesetz bekennen. Aus eigenen Mitteln den Lebensunterhalt für sich und die Familienmitglieder bestreiten können. Den Einbürgerungstest bestanden haben. Ausreichend Deutsch können. Die bisherige Staatsangehörigkeit aufgeben (Ausnahmen möglich) – und einiges mehr, wie das Münchner Kreisverwaltungsreferat auflistet.

Mehr als die Hälfte sind Frauen

2016 haben 3.443 ausländische Antragsteller in München diese Voraussetzungen erfüllt und den deutschen Pass bekommen, so steht es im neuen Quartalsheft des Statistischen Amts München. Das waren 1.033 Menschen mehr als zwei Jahre davor (plus 43 Prozent). Es sind aber deutlich weniger als noch zu Spitzenzeiten wie Jahr 2001 (da waren es über 4.700 neue deutsche Staatsbürger in München).

Wie ist die Verteilung nach Männern und Frauen? Die Frauen führen: Mehr als die Hälfte der neuen Staatsangehörigen sind weiblich (rund 55 Prozent).

Aus welchen Herkunftsländern stammen die neuen Staatsbürger? Laut den Daten im KVR kommen sie aus ingesamt 133 Staaten, 21 Eingebürgerte waren staatenlos, fünf hatten außerdem eine ungeklärte Staatszugehörigkeit.

Die größte Gruppe der deutschen Neubürger stammte 2016 aus der Türkei (242 Menschen, das entspricht sieben Prozent; wobei: gerade die Einbürgerung dieser Gruppe ist in den letzten zehn Jahren um gut ein Drittel zurück gegangen). Es folgen Afghanistan (204 Neubürger, sechs Prozent), der Irak (196), Polen (172), Kroatien (168), die Ukraine (148), Rumänien (136), Bulgarien (134), Vietnam (122), Griechenland (119), Italien (116), Russland (87), Indien (86), Ungarn (76), Serbien (63), Großbritannien (59) und weitere.

Weniger Türken, mehr Bulgaren und Briten: Enorm zugenommen haben die Einbürgerungen aus den Herkunftsländern, die neu in die EU aufgenommen wurden. Seit 2007 hat sich Zahl der eingebürgerten Rumänen und Kroaten um fast das Eineinhalbfache erhöht, die der Bulgaren sogar um das Sechseinhalbfache. Griechen haben sich ebenfalls vermehrt entschieden die deutsche Staatsangehörigkeit anzunehmen.

So hoch wie nie zuvor ist die Zahl der Neubürger aus Großbritannien und Nordirland: Von 2003 bis 2012 hatten sich noch durchschnittlich vier Briten pro Jahr für den deutschen Pass entschieden. 2015 waren es plötzlich 18, im Jahr drauf – wohl wegen des drohenden Brexit – schon 59. Und die Briten-Kurve steigt weiter: auf 83 im ersten Halbjahr 2017. Die Briten kommen? Gerne doch.

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