Aktuelle Zahlen: Jeder dritte Münchner Student wohnt noch im "Hotel Mama"

Die einen wohnen im eigenen Loft, die anderen fahren jeden Abend Dutzende Kilometer zurück in ihr Kinderzimmer: Die Wohnsituation und die Mobilität der Studierenden in Bayern unterscheidet sich teils erheblich. Wo ist das "Hotel Mama" besonders beliebt, wo das Auto?
von   dpa
Vor allem Studenten haben Probleme, eine Wohnung zu finden. Viele wohnen deshalb weiter daheim. (Symbolbild)
Vor allem Studenten haben Probleme, eine Wohnung zu finden. Viele wohnen deshalb weiter daheim. (Symbolbild) © Paul Zinken/dpa/Symbolbild

München - Rund 30 Prozent der Studierenden in Bayern sind Nesthocker: Sie wohnen weiterhin bei ihren Eltern. 18 Prozent konnten einen Wohnheimplatz ergattern, wie eine am Donnerstag in Gütersloh vorgestellte Befragung des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) ergab.

Etwa 24 Prozent und damit ebenfalls deutlich mehr als im Bundesdurchschnitt leben in einer Wohngemeinschaft, während fast ebenso viele (23 Prozent) eine Wohnung für sich alleine haben.

33 Prozent der Münchner Studenten wohnen daheim

Besonders beliebt ist der Umfrage zufolge das "Hotel Mama" bei Studierenden in Amberg und Ansbach, wo fast zwei Drittel (64 und 63 Prozent) noch Zuhause lebt. Die großen Hochschulstandorte München (33 Prozent) sowie Erlangen und Nürnberg (35/36 Prozent) liegen im Mittelfeld. In Passau und Bayreuth wohnen hingegen gerade einmal rund zwölf Prozent noch bei den Eltern.

Die Umfrage entstand im Rahmen des "CHE Hochschulrankings". In den Wintersemestern 2020/21 bis 2022/23 wurden dazu insgesamt mehr als 82.000 Studierende in grundständigen Studiengängen zu ihrer Wohnsituation sowie ihrer Mobilität befragt. Allerdings waren damit zwei von drei Befragungszeiträume noch stark von der Corona-Pandemie geprägt.

Garching: Nur acht Prozent der Studenten haben eine private Mietwohnung

Allein in einer privaten Mietwohnung leben demnach auffällig viele Studierende mit knapp 34 Prozent in Weiden, dicht gefolgt von Passau (32 Prozent). In Garching bei München besitzen hingegen gerade einmal acht Prozent und in Amberg zwölf Prozent ihr eigenes Reich. Der Anteil von Wohnheimbewohnern sticht in der Tabelle besonders in Eichstätt heraus, wo nahezu jede und jeder Dritte (31 Prozent) ein gefördertes Zimmer bewohnt. Lediglich rund acht Prozent sind es hingegen in Ansbach und Freising.

Auch in anderer Hinsicht gibt es große Unterschiede zwischen den Studierenden unterschiedlicher Hochschulstandorte. Besonders groß fällt die Spreizung etwa mit Blick auf die Anfahrt per Auto aus: Während in Amberg 72 Prozent, in Aschaffenburg 69 Prozent und in Landshut 67 Prozent regelmäßig mit dem Auto zum Hörsaal fahren, dominiert in den großen Städten wie München (76 Prozent), Nürnberg und Augsburg (je 66 Prozent) und Würzburg (65 Prozent) der öffentliche Nahverkehr.

Das Rad ist besonders in Bamberg und Bayreuth (63 und 62 Prozent) beliebt, während sich in Hof lediglich vier Prozent und in Amberg acht Prozent auf den Drahtesel schwingen.

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