Expertentipps: Aktiv mit Hund

An jedem Tag die gleiche 30-minütige Gassirunde drehen oder den Hund im Haus mit Suchspielen beschäftigen – wie sieht eine artgerechte Auslastung für den Hund aus? Die AZ hat bei Tamara Koch, Hundeexpertin und Marktleiterin der Fressnapf-Filiale in Trudering, nachgefragt.
"Bei der richtigen Auslastung muss man einen guten Mittelweg finden. Jeden Tag die gleiche Gassirunde ist für den Hund eher langweilig", sagt Tamara Koch. Sie empfiehlt Abwechslung – sowohl im Spiel, als auch bei den Gassigängen. Dabei komme es vor allem auf ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen körperlicher und geistiger Beanspruchung an.
Die alltägliche Routine unterbrechen
Durch Wälder streifen, Gipfel erklimmen und in Seen baden macht nicht nur Frauchen und Herrchen Spaß, sondern unterbricht auch die alltägliche Routine. Daher zählt Wandern – genauso wie Radfahren und Joggen – zu den beliebtesten Sportarten, die man zusammen mit seinem Hund ausüben kann.
"Hierbei ist es wichtig, dass ich als Besitzer auf die richtige Ausrüstung achte. Dazu zählen ein gut sitzendes Geschirr und eine Joggingleine. Zudem muss man ausreichend Wasser für den Hund dabei haben", erklärt die Expertin.
Nur ausgewachsene Tiere sind für Hundesportarten geeignet
Mit all diesen Sportarten sollte man erst beginnen, wenn der Hund mindestens ein Jahr alt und ausgewachsen ist. Während der Wachstumsphase können die Gelenke sonst Schaden nehmen. Wichtig sei auch, dass der Hund langsam herangeführt und nicht überfordert wird.
In Fachbeiträgen ist immer wieder von vier Ebenen die Rede, auf denen der Hund ausgelastet sein muss, um ein zufriedenes Leben führen zu können: die soziale, körperliche, geistige und rassespezifische Ebene. Koch erklärt dazu: "Zum einen sollten Hunde genügend Sozialkontakt zu anderen Tieren haben, immerhin sind sie Rudeltiere. Zum anderen möchten sie sich auch mal richtig austoben und nicht immer nur 30 Minuten an der kurzen Leine spazieren geführt werden."

Man sollte wissen wofür die Rasse ursprünglich gezüchtet wurde
"Die Auslastung für den Kopf ist dagegen die anstrengendste für den Hund. Hierunter zählen Tricktraining, Intelligenzspiele, aber vor allem auch Nasenarbeit und Suchspiele. Um seinen Hund auch rassespezifisch auslasten zu können, sollte man wissen, wofür die Rasse ursprünglich gezüchtet wurde. So gibt es Laufhunderassen, die vor allem viel körperliche Bewegung brauchen, aber auch Hütehunde, die gerne mit dem Kopf arbeiten."
In den letzten Jahren kristallisieren sich immer mehr Sportarten heraus, die Mensch und Hund gemeinsam erlernen können. Die Teamarbeit steht dabei an oberster Stelle und festigt die Beziehung zwischen Halter und Tier. "Mensch und Hund lernen die Körpersprache des anderen noch besser zu deuten", weiß Koch.
Eine Auswahl an Hundesportarten im Überblick:
- Obedience: "Obedience" bedeutet "Gehorsam" und bezeichnet jene Trainingsaufgaben, die beispielsweise in der Gehorsamsprüfung in der Schutzhundeausbildung abgefragt werden. Die Kommandos "Sitz", "Platz", "Bleib" und "Bei Fuß" spielen eine wichtige Rolle. Dabei erfordert der Parcours aber keine besonders geschickten Hunde, wie das bei Agility der Fall ist.
- Mantrailing: Mantrailing ist eine Methode, um mithilfe von Spürhunden vermisste Personen aufzufinden. Beim Trailen wird der Hund auf eine einzige Geruchsprobe geeicht. Auf dem Trail sondiert er dann jene Duftpartikel von denen aus seiner Umgebung. Es ist eine gelenkschonende Hundesportart und sowohl Junghund als auch Senior sind dafür geeignet.
- Treibball: Beim Treibball muss der Hund auf einem Rasenfeld Bälle in ein Tor treiben. Er kann dabei Schnauze, Körper und Pfoten einsetzen, die Anweisungen bekommt er von seinem Hundeführer. Im Prinzip können alle gesunden Hunde beim Treibball mitmachen, wenn sie eine gewisse Größe und einen robusten Körperbau haben.
Und woran erkenne ich nun, dass mein Hund richtig ausgelastet wird? "Meistens daran, dass der Hund draußen eine Menge Spaß hat. Im Haus sind diese Hunde dann ausgeglichen und schlafen viel, um für das nächste Abenteuer fit zu sein", antwortet Koch.
Trainings- und Hygieneartikel:
Die Ausrüstung ist das A und O
Hundehalter lieben ihre Vierbeiner meist wie Familienmitglieder und möchten ihnen ein möglichst langes und gesundes Leben ermöglichen. Um beim Hundesport oder gemeinsamen Wanderausflügen und Joggingrunden keine körperlichen Schäden hervorzurufen, sollte man auf die passende Ausrüstung für den Hund achten.
Tierfachhandel bieten hierfür ein umfangreiches Sortiment von Zuggeschirren fürs Mantrailing bis hin zu praktischen Wassernäpfen für unterwegs.
Wer viel mit dem Hund draußen ist, sollte aber besonders vom Frühjahr bis in den Herbst hinein an einen ausreichenden Zecken- und Parasitenschutz denken. Auch hier bieten Tierfachhandel eine große Auswahl von der Prophylaxe bis hin zu Zeckenzangen oder den richtigen Hundeshampoos.