Aids-Kranke angeklagt
MÜNCHEN - Sie spielte mit dem Leben anderer Männer: Die 32-jährige Helena E. ist HIV-Infiziert und hatte ungeschützten Geschlechtsverkehr. Jetzt steht sie wegen sechs Fällen der versuchten gefährlichen Körperverletzung vor Gericht.
„Die Männer sind daran nicht ganz unschuldig. Ich wollte immer ein Kondom benutzen. Sie wollten aber immer ohne. Dabei hätten die Männer auch an Verhütung denken müssen“, sagte die Angeklagte vor Gericht. Allerdings hatte die Angeklagte ihre Liebhaber auch nicht auf ihre gefährliche Krankheit hingewiesen.
Vor 13 Jahren kam die gebürtige Russin nach Deutschland: „Ich habe eine Ausbildung zur Visagistin gemacht, fand aber keinen Job.“ Schließlich arbeitete sie als Bürokraft, wurde aber nach kurzer Beschäftigung arbeitslos.
Im September 2004 stellten Ärzte bei ihr das Aids-Virus fest. Angesteckt von einem Ex-Freund. „Die Ärzte sagten mir, dass ich darauf achten soll, dass ich regelmäßig meine Medikamente nehme. Damit kriegt man die Krankheit ganz gut in den Griff“, sagte die lebensfroh wirkende Angeklagte.
Dem scheint aber nur so. Helena E. befindet wegen einer Krankheit in einer Psychiatrie. Dort kam der Fall auch ins Rollen. Einem Gutachter erzählte sie, dass sie 2005 und 2006 mit ihrem damaligen Lebenspartner in mindestens vier Fällen ungeschützten Geschlechtsverkehr hatte.
Im Juni 2007 hatte sie ungeschützt zwei Malmit einem in München lebenden Amerikaner geschlafen. „Er hat mich überredet, dass wir es ohne Kondom machen“, sagte Helena W., die inzwischen ein kerngesundes Baby (2 Monate) hat. Der Prozess dauert an.
th
- Themen: