Afrikaner wollen zu Fuß übers Rollfeld fliehen

Als sich die Türen des Flugzeugs bei der planmäßigen Zwischenlandung in München öffnen, nehmen zwei Afrikaner reißaus. Die Bundespolizei verfolgt sie übers Rollfeld.
von  az
Sportlicher Einsatz für die Bundespolizei: Beamte mussten zwei Männer, die zu Fuß über das Vorfeld der Startbahn flüchten wollten, verfolgen.
Sportlicher Einsatz für die Bundespolizei: Beamte mussten zwei Männer, die zu Fuß über das Vorfeld der Startbahn flüchten wollten, verfolgen. © Bundespolizei

München - Eine sogenannte Vorfeldstreife der Bundespolizei hat am Freitagmittag am Münchner Flughafen zwei Westafrikaner bei dem Versuch festgenommen, sich der grenzpolizeilichen Kontrolle zu entziehen. Auf der Wache baten der Ivorer und der Guineer um Asyl in Deutschland.

Die 23 und 31 Jahre alten Männer waren bereits am 15. Dezember von Casablanca nach Moskau geflogen, wollten dort angeblich Asyl beantragen. Die russischen Behörden haben sie am Freitag aber wieder zurück über München nach Casablanca geschickt. Die Russen hätten nicht verstanden, was sie wollten. Ein vermeintlicher Dolmetscher habe nicht helfen können.

Im Erdinger Moos angekommen hätten die beiden im Flugzeug sitzen bleiben müssen, da sie auf der selben Maschine bis nach Casablanca gebucht waren. Als sich die Flugzeugtüren öffneten, nahmen die jungen Männer allerdings die Beine in die Hand und türmten, vorbei an der Crew und einem Flughafenmitarbeiter, aufs Rollfeld.

 

Verfolgungsjagd übers Rollfeld

 

Eine Streife der Bundespolizei bemerkte die Situation, schließlich hatte auch der Flughafenmitarbeiter an der Flugzeugtür vehement auf sich aufmerksam gemacht. Also nahmen die Bundespolizisten die Verfolgung auf. Die Beamten konnten die Läufer nach wenigen Metern zwar stellen, zur Ruhe aber kamen der 23-Jährige aus Guinea und der 31-jährige Ivorer auch hier nicht. Die Beamten mussten die Angehaltenen unter Widerstand festnehmen und mit Handschellen fesseln.

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Nachdem die Männer jetzt zumindest soweit beruhigt waren, ging es zur Wache der Bundespolizei. Dort baten die Afrikaner dann um Asyl, weshalb die Bundespolizisten sie nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen auch ans Bundesamt für Migration und Flüchtlinge weiterleiteten. Die dortigen Beamten werden die weiteren Entscheidungen und Maßnahmen in Bezug auf den zukünftigen Reiseweg der Westafrikaner treffen.

Der Guineer hatte von Verfolgung aufgrund Aberglaubens und Angst vor Ebola erzählt. Seine erste Antwort auf die Frage in Bezug auf sein Reiseziel Deutschland aber war: "Weil ich Deutschland liebe." Der Ivorer hatte ein Bild des Grauens, von Folter und Mord wegen eines Politikwechsels in seiner Heimat gezeichnet.

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