Affenbaby stirbt in Hellabrunn

Bestürzung und Trauer in Hellabrunn. Im Affen-Gehege kam das kleine Orang Utan-Mädchen Anni ums Leben. Besonders tragisch: Ihr Tod wurde durch ihre Eltern verursacht.
von  Abendzeitung
So liebten sie die Besucher: Anni auf Orang-Utan-Mutter Madra
So liebten sie die Besucher: Anni auf Orang-Utan-Mutter Madra © Petra Schramek

Bestürzung und Trauer in Hellabrunn. Im Affen-Gehege kam das kleine Orang Utan-Mädchen Anni ums Leben. Besonders tragisch: Ihr Tod wurde durch ihre Eltern verursacht.

MÜNCHEN Die Alttiere hatten versucht, die einjährige Äffin nach einem kleinen Ausflug wieder ins Gehege zu ziehen. Dabei wurde Anni regelrecht stranguliert.

Der kleine Menschenaffe wurde am 1. Februar letzten Jahres geboren, ihren ersten großen Auftritt hatte Anni Anfang Juni, als das neue „Orang-Utan Paradies“ in Hellabrunn eröffnet wurde. „Noch nie hatten wir derart quirlige Orang-Utans“, Freude sich damals Tierpark- Chef Prof. Henning Wiesner. „Wem muss da nicht das Herz aufgehen, wenn er sieht, wie dieses luftige Paradies mit gezielten Pendelschwüngen scheinbar schwerelos durchflogen wird.“

Anni wollte durch das Gitter zurück ins Gehege

Diese Quirligkeit und eine große Portion Neugierde wurden der kleinen Äffin zum Verhängnis. Bisher ist noch unklar, wie sie es schaffte, auf die Maschendraht- Abdeckung des Geheges zu kraxeln. Dort oben kletterte sie am Freitag gegen 11.30 Uhr zunächst fröhlich herum, berichtet Augenzeuge Christoph Schernhammer (20).

Doch dann wurde das putzige Tier langsam nervös, versuchte, durch das Drahtgitter wieder ins Gehege zu kommen – vergeblich. Mutter Mauri und der schwere Gehege-Chef Bruno zerrten immer aufgeregter und heftiger an den Beinen und am Körper des Tieres. Vergeblich.

Besucher alarmierten die Tierpfleger. Doch die hatten wegen der aufgeregten Alttiere keine Chance, Anni zur Hilfe zu kommen. Und schließlich war die Einjährige tot.

Sven Thanheiser von den „Tierparkfreunden Hellabrunn“: „Es ist tragisch, dass nach dem Franzl (der "Chef" der Schimpansengruppe starb im vergangenen Oktober, Red.) schon wieder ein Menschenaffe ums Leben gekommen ist. Es muss jetzt natürlich überprüft werden, wie es dazu kommen konnte.“ Prof. Wiesner kommt am Montag aus dem Urlaub zurück.

hu

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