Affäre Haderthauer: Jetzt spricht der Dreifach-Mörder
München - Bei den fragwürdigen Geschäften, die Ex-Staatskanzlei-Chefin Christine Haderthauer und ihren Mann Hubert so schwer in Bedrängnis gebracht haben, spielt Dreifach-Mörder Roland S. eine Schlüsselrolle.
Der seit 1988 in der Psychiatrie untergebrachte Straftäter konstruierte und baute im Auftrag des Ehepaares die edlen Modellautos, die auf dem Sammlermarkt hohe Erlöse erzielten.
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Gegen Christine und Hubert Haderthauer, Landgerichtsarzt in Ingolstadt, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Betrugsverdacht und Steuerhinterziehung. Die Hintergründe der Geschäfte werden auch von einem Untersuchungsausschuss im Landtag durchleuchtet.
In der gedruckten Dienstagausgabe, also der Abendzeitung von heute, erzählt Roland S., wie die Geschäfte aus seiner Sicht abliefen. Darin berichtet S., der erst im Bezirkskrankenhaus Ansbach und später in Straubing die Autos konstruiert hat, über:
- den erzielten Preis der Modellautos: "Ein Auto wurde für 130 000 Dollar versteigert, viele andere für 20 000 oder noch mehr Euro. Die Produktionskosten selbst machten nur einen Bruchteil davon aus."
- über sein Verhältnis zu Ex-Ministerin Haderthauer (sie streitet ab, S. zu kennen): "Ich wurde von einer Begleitperson zu den Haderthauers nach Ingolstadt gebracht. Ich weiß noch, dass vor ihrem Haus Schnee lag. Nach einer kurzen Begrüßung sind wir dann gemeinsam zum Essen in ein Restaurant gefahren. Bei dieser Gelegenheit hat mir Frau Haderthauer das Du angeboten."
- darüber, ob der Modellbau in der Forensik wirklich therapeutische Gründe hatte: "Tatsächlich ging es in erster Linie um ein Geschäft. Da muss man nicht lange herumreden."
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Was Roland S. selbst verdient hat, wie die Modellautos entstanden sind, wie Hubert Haderthauer sie an den Käufer brachte, was S. zu seinem Auftritt im Landtags-Untersuchungsausschuss sagt und bei welchen Gelegenheiten der Dreifach-Mörder "leicht hätte abhauen" können - das lesen Sie im großen Interview in der gedruckten Dienstagausgabe der AZ.
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