AfD-Frühschoppen: Stadt München erteilt Höcke und anderen Hausverbot

Ärger zwischen der AfD und der Stadt München: Vor einer Veranstaltung der Partei in einer öffentlichen Gaststätte in Feldmoching hat die Stadt den angekündigten Rednern Hausverbote erteilt. Die AfD will juristisch gegen die Verbote vorgehen.
von  AZ/dpa
Steht angeblich AfD-intern heftig in der Kritik: Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner.
Steht angeblich AfD-intern heftig in der Kritik: Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner. © Jens Büttner/dpa

München - Vor einer Veranstaltung des AfD-Nachwuchses in Bayern hat die Stadt München den angekündigten Rednern Hausverbote erteilt – etwa dem Thüringer Parteichef Björn Höcke und der Landtagsfraktionschefin Katrin Ebner-Steiner.

Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) erklärte dazu am Freitag: "Veranstaltungen, die Rassismus und Antisemitismus schüren, die Grundwerte unserer Verfassung angreifen oder den Nationalsozialismus relativieren wollen, haben in städtischen Räumen keinen Platz." Ebner-Steiner kündigte an, dagegen juristisch vorgehen zu wollen.

Klare Worte von OB Dieter Reiter

Der Politische Frühschoppen der Jungen Alternative Bayern soll an diesem Sonntag in einer öffentlichen Gaststätte auf einer städtischen Sportanlage an der Lerchenauer Straße stattfinden. Zwar ist das Lokal an einen Pächter vermietet, dieser müsse sich nach Angaben des Referats für Bildung und Sport aber auch an das Hausverbot halten.

Städtische Sportanlagen stünden in besonderer Weise für die Vielfalt der Stadtgesellschaft, Toleranz und Fairplay, so Reiter weiter. "Wer sich selbst durch permanente menschenrechts- und demokratiefeindliche Stimmungsmache ins Abseits stellt, ist in unserer demokratischen, liberalen und weltoffenen Stadt nicht willkommen."

Ebner-Steiner: "So etwas kennt man nur aus Diktaturen"

Steht angeblich AfD-intern heftig in der Kritik: Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner.
Steht angeblich AfD-intern heftig in der Kritik: Fraktionschefin Katrin Ebner-Steiner. © Jens Büttner/dpa

Ebner-Steiner erklärte: "Das ist ein Anschlag auf die Versammlungs- und Meinungsfreiheit. Die von SPD und CSU regierte Stadt München versucht, mithilfe perfider Tricks einem demokratischen Konkurrenten zu schaden. So etwas kennt man nur aus Diktaturen." Sie werde einen Eilantrag vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht München stellen.

Der Landesvorsitzende der Junge Alternative Bayern, Sven Kachelmann, teilte der Deutschen Presse-Agentur mit: "Wir sind zuversichtlich, die Veranstaltung wie geplant am Sonntag durchführen zu können."

Lesen Sie auch: Grüne und LINKE erstatten Anzeige wegen Nazi-Plakat in München

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.