Ärger vor Gericht: Wollte der Prinz eine Klinik-Suite buchen?

Das Münchner Herzzentrum fordert 9.817,50 Euro von Prinz Peter zu Sayn-Wittgenstein-Sayn – doch er will nicht zahlen.
von  Milena Merling
Peter Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn.
Peter Prinz zu Sayn-Wittgenstein-Sayn. © imago/Manfred Siebinger

München - "Ob er sich das leisten könne, habe ich nicht gefragt", sagte eine Zeugin aus der Klinik-Verwaltung am Montag vor dem Landgericht München. Es sei ja schließlich "indiskret" bei einem Prinzen davon auszugehen er könne sich die VIP-Suite nicht leisten.

Der Fall: Prinz Peter zu Sayn-Wittgenstein-Sayn wurde 2016 aufgrund einer lebensgefährlichen bakteriellen Infektion mit Staphylococcus epidermidis ins Deutsche Herzzentrum München und dort zunächst auf die Intensivstation eingewiesen. Im Zuge seiner Genesung hat man ihn dann in eine VIP-Suite verlegt – groß, schön, mit Flachbildschirm und Besucherbett. Kosten: 375 Euro am Tag. Damit schien der Prinz auch einverstanden, denn er unterschrieb einen entsprechenden Vertrag.

Die Anwälte des Prinzen sind zäh

Zahlen möchte der Prinz die Kosten jetzt allerdings nicht. Laut seinen Anwälten war er geschäftsunfähig, die Schmerzmittel beeinflussten seine Entscheidungsfähigkeit. Außerdem hätte die Klinik unzureichend über die Kosten aufgeklärt und überdies: Wer hat eigentlich die Entscheidung getroffen den Adeligen auf eine VIP-Suite zu legen?

Die Anwälte des Prinzen sind zäh, versuchen, aus dieser laut dem Richter "mittelgewichtigen Sache mit überschaubarem Betrag", viel rauszuholen. Zur endgültigen Klärung soll bald der gefragte Kardiologe Prof. Dr. Lange geladen werden, der hierfür, so mutmaßt der Richter "ein bis zwei Herz-OP's verschieben muss" – dem Prinzen ist dies wohl nicht zu teuer.

Lesen Sie auch: Stadt verweigert Markierung - Mann greift selbst zum Pinsel

merken
Nicht mehr merken
X

Sie haben den Inhalt der Merkliste hinzugefügt.