Ärger unterm HUT: "Ich möchte, dass er zurücktritt"

Er ist der Mitgründer der Wählergruppe Hut. In der AZ rechnet Maximilian Heisler mit dem eigenen Stadtrat ab.
Interview: Felix Müller |
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Der Giesinger Maximilian Heisler ist Mieteraktivist und Geyerwally-Wirt.
AZ-Archiv Der Giesinger Maximilian Heisler ist Mieteraktivist und Geyerwally-Wirt.

Maximilian Heisler (29) kämpft seit Jahren gegen hohe Mieten. Er hat die Wählergruppe mitgegegründet und den Wahlkampf organisiert, bevor Hut 2014 mit einem Sitz in den Stadtrat einzog. Heisler ist immer noch im Hut-Umfeld aktiv. Hier rechnet er mit Stadtrat Wolfgang Zeilnhofer-Rath ab.

Hut ist angetreten, alles anders zu machen als die etablierten Parteien. Ihr Fazit nach drei Jahren: Hat das geklappt?

Definitiv nicht. Darum habe ich Ende 2015 Hut verlassen.

Was hat nicht geklappt?

Wir wollten nicht einfach den 80. Stadtrat stellen, noch einen, der die Butterbrezen-Termine abklappert. Er sollte für bürgerschaftliches Engagement stehen, vor Ort bei den Initiativen sein. Die tun sich immer noch schwer: Selbst große Initiativen kriegen keinen Termin beim OB.

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Was ging denn schief, bei Hut?

Wir haben damals auf das falsche Pferd gesetzt, als wir Wolfgang Zeilnhofer-Rath auf Platz 1 der Liste setzten, der dann als einziger Hut-Stadtrat ins Rathaus einzog. Wolfgang hat seither nicht wirklich versucht, seine Wähler und Unterstützer einzubinden.

War nach der Wahl die Entscheidung für eine Zusammenarbeit mit der FDP im Rathaus der Anfang vom Ende für Hut?

Es war eine fast einsame Entscheidung von Wolfgang. Aber ich glaube, man hätte sie auch erklären können. Es ging um technische Vorteile im Rathaus, das hätte Raum gelassen für ein eigenes politisches Profil. Zudem überzeugt FDP-Stadtrat Michael Mattar fachlich enorm, wenn auch nicht wohnungspolitisch. Aber es wurde nicht im Ansatz erklärt. Wolfgang scheut immer noch die Öffentlichkeit, weil er die ganze Zeit mit dem Unmut der Wähler konfrontiert ist.

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Wie ist die Anbindung an den Verein Hut?

Vor allem unter seinem Vorsitz ist der Verein zusammengebrochen. Seine Nachfolger mussten mit vergrämten Mitgliedern und einem kaum erreichbaren Stadtrat kämpfen. Über Monate wurde das Gespräch gesucht – ohne, dass sich etwas geändert hätte. Wenn mich jemand fragt, was im Stadtrat ist, kann ich nicht antworten. Ich weiß überhaupt nicht, mit wem er sich noch politisch austauscht. Wolfgang ist immer noch überzeugt, dass es gut ist, was er da macht. Christian Ude hat mal gesagt, mit der FDP sei Wolfgang nur der Wurmforstatz der Immobilienbranche. Ude hat Recht behalten. Es fehlt ein Bekenntnis zu Hut, dazu hören wir Wechselgerüchte in andere Fraktionen.

Forden Sie seinen Rücktritt?

Auch wenn ich nicht nachrücken würde, möchte ich, dass er zurücktritt. Es ist die einzige Chance, dass Hut sich in den nächsten drei Jahren noch im Stadtrat profilieren kann und seine Wahlversprechen einlöst. Ich bin immer noch überzeugt von der Hut-Idee.

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