Ärger um Parkplatzwegfall: Stadt will Gehwegparken verhindern

München - In Bogenhausen und Berg am Laim stehen seit einigen Tagen plötzlich Halteverbotsschilder in Straßen, in denen vorher Anwohner geparkt haben - vornehmlich dabei halb auf Gehwegen. In manchen Straßenzügen im Osten Münchens (etwa rund um das Karree Gebelestraße/Niedermayerstraße/Amberger Straße in Bogenhausen) ist so mehr als die Hälfte der Parkplätze nicht mehr nutzbar.
CSU-Stadtrat Fabian Ewald hat den Sachverhalt nun zum Thema einer Anfrage an OB Dieter Reiter (SPD) gemacht. "Zu Hunderten sprießen aktuell Halteverbotsschilder in Wohngebieten aus dem Boden. Statt intelligent bekannte Engstellen zu entschärfen, werden in ganzen Straßenzügen die Parkplätze gestrichen, auch wenn dort bisher keine größeren Probleme bekannt waren", sagt Ewald. In den Anwohnerstraßen sei das teilweise Gehwegparken seit Jahrzehnten tolerierte Praxis gewesen, so der CSUler.

Umstrittenes Gehwegparken: Stadt erlässt Halteverbote
Die Halteverbote sorgten nun vor allem bei den Anwohnern für Missfallen, da diese jetzt durchs Viertel fahren müssten, um einen Parkplatz zu finden. "Mit einer vernünftigen Verkehrspolitik hat das nichts zu tun. Wir fordern Aufklärung über das Ausmaß und die Gründe für dieses Vorgehen", so Ewald.

Er will nun unter anderem von der Verwaltung wissen, in wie vielen Straßen diese Halteverbote aufgestellt worden sind und warum von der bisherigen Praxis, das Gehwegparken zu dulden, abgerückt wird. Der "Bild" sagte das Mobilitätsreferat, dass sich im Viertel rund um Ortnit- und Grosjeanstraße Anwohner über zugeparkte Gehwege beschwert hätten und diese Parkplätze eh nie legal gewesen seien. Das Referat erarbeite aber derzeit eine Beschlussvorlage zum generellen Umgang mit Gehwegparken. Die Angelegenheit wird also so oder so noch Thema im Stadtrat werden.