Ärger um mobilen Stall für glückliche Hühner

Ein Hersteller kassiert die üppige Anzahlung für die Produktion eines Stalles, bleibt aber seinen Teil schuldig. Die Käufer klagen nun vor dem Landgericht.
John Schneider
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Ein Hühnerstall-Hersteller wird von zwei Österreichern verklagt (Symbolbild).
Ein Hühnerstall-Hersteller wird von zwei Österreichern verklagt (Symbolbild). © dpa

München - Glückliche Hühner legen die meisten Eier. So in etwa kann man die Unternehmensphilosophie von Hans F. (Name geändert), Hersteller von mobilen Hühnerställen im Oberland, auf den Punkt bringen. Das Prinzip leuchtet ein, durch die mobilen Ställe ist unter anderem die Bodenbelastung geringer, und da die Zahl der Hühner begrenzt ist, wird eine artgerechtere Haltung möglich.

Stallbauer verklagt: Käufer wollen Anzahlung zurück

Ostern steht vor der Tür, da würden ein paar Eier mehr von solch glücklichen Hühnern gut passen. Doch die Hoffnung zweier österreichischer Käufer auf den Erhalt eines mobilen Stalles ist erst einmal enttäuscht worden. Jetzt haben sie den Stallbauer verklagt. Nachdem sie vom Vertrag zurückgetreten sind, wollen sie die üppige Anzahlung zurück.

Denn Hans F. hat zwar im Januar 2018 den Vertrag unterschrieben, dass er die mobilen Ställe liefert, hat auch die vereinbarte Zahlung von 30 000 Euro, das sind 70 Prozent des Gesamtpreises, kassiert, aber geliefert hat er bis heute nicht.

Anwalt: Mandant hat sich "massiv verkalkuliert"

Ist Hans F. also ein Betrüger? Nein, sagen die Prozessbeteiligten. "Deshalb haben wir auch keine Strafanzeige gestellt", sagt der Anwalt der Kläger. Richterin Grit Gonté rechnet Hans F. zudem hoch an, dass er zum Termin bei Gericht erschienen ist, um sich der Sache zu stellen.

Sein Anwalt erklärt, dass sich sein Mandant "massiv verkalkuliert" habe. Die Kosten für den Bau eines Stalls lägen in Wirklichkeit 25.000 Euro über dem von ihm geforderten Verkaufspreis. Reich wird man so nicht.

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Alle Versuche, doch noch genug Geld für die Produktion zu beschaffen, seien gescheitert. Auch wegen pandemiebedingter Verzögerungen.

Familie will ihm helfen oder droht die Insolvenz?

Jetzt will die Familie helfen und für Hans F. ein Grundstück veräußern. Im Mai könnte dann Geld nach Österreich fließen. Falls das nicht klappt, wird der Oberländer wohl in die Insolvenz müssen.

Zumal vor ein paar Tagen eine weitere Klage gegen den Stallhersteller beim Landgericht eingegangen ist.

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