Ärger im Norden: Schranken dauernd zu
Harte Probe für die Anwohner entlang der Bahngleise im Münchner Norden: An drei Bahnübergängen sind in den Spitzenzeiten morgens und abends bis zu 50 Minuten pro Stunde die Schranken geschlossen!
MÜNCHEN Die Anwohner entlang der Bahngleise im Münchner Norden sind seit Jahren auf eine harte Probe gestellt: Die S1 rollt über die Doppelgleise, dazu Personen- und Güterzüge. Besonders ärgerlich für Anwohner und Autofahrer sind zudem die drei Bahnübergänge. Dort sind in den Spitzenzeiten morgens und abends bis zu 50 Minuten pro Stunde die Schranken geschlossen! Zuletzt mussten die Anwohner fürchten, dass die Transrapidtrasse dort gebaut wird und die Strecke der S1 zur Flughafen-Express-S-Bahn wird.
Die beiden letzten Befürchtungen sind jetzt vom Tisch. Es bleibt der Ärger vor verschlossenen Schranken. Deshalb hat der Münchner Bundestagsabgeordnete Johannes Singhammer (CSU) gestern alle Beteiligten zur Krisenkonferenz an einen Tisch geholt. Singhammer: „Man kann nicht länger zuwarten.“ Dabei brachten die Konferenzteilnehmer für Singhammer positive Nachrichten mit: Die Bahn will die Gleisstrecke nicht ausbauen, sondern zweispurig belassen, sagte der Konzernbevollmächtigte der Bahn in Bayern, Klaus-Dieter Josel. Der Bund will in diesem Jahr noch einmal das Lärmproblem prüfen, sagte der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium zu, Andreas Scheuer.
Und für die Stadt berichtete Stadtdirektor Klaus-Michael Dengler, dass sie bereits an einer Planstudie für Unterführungen an der Feldmochinger Straße arbeite. Für die Stadt München sei das ein wichtiges Thema: Denn Prognosen haben ergeben, dass durch Zuzug und Pendler im Münchner Norden künftig bis zu 100000 Autos täglich mehr erwartet werden. Singhammer: „Das ist gewaltig, und es zeigt, wie dringlich dieses Problem ist.“
Die Anwohner erklärten bei der Konferenz: Sie wollen, dass die Gleise in einem Trog tiefer gelegt werden. wbo
- Themen:
- Andreas Scheuer
- CSU
- Pendler