ADAC bemängelt: E-Ladesäulen sind oft mangelhaft

München - Es ist politisch gewollt, vom Bund genauso wie den Kommunen. Die E-Mobilität soll ausgebaut werden, die Bürger sollen langsam aber stetig Abschied vom Verbrennungsmotor nehmen. Und viele würden, das hört man immer öfter, wenn sie denn könnten.
Ein großer Hinderungsgrund (von mehreren) ist die Infrastruktur. So ein Fahrzeug muss aufgeladen werden, das geht nur an speziellen Stellen. Die Stadt baut deshalb fleißig aus, knapp 200 Ladesäulen gibt es bereits, 500 sollen es werden. Apps helfen bei der Suche nach der nächsten Station, Kontrollen und Sanktionen sollen die Säulen vor Fremdparkern schützen (AZ berichtete), doch gerade beim wichtigsten Punkt, der Funktion der Säulen hakt es. Das sagt zumindest der ADAC. Der hat deutschlandweit Ladesäulen getestet, das Ergebnis für München fällt eher dürftig aus.
Nur eine von neun Stationen in München ist "gut"
53 Stationen in deutschen Städten wurden geprüft, neun davon im Großraum München. Getestet wurde in vier Kategorien: "Vor dem Laden", "Standort", "Ladesäule" und "Ladevorgang". Nur eine von neun Statinen erhielt die Note "gut". Zu finden ist diese, die von den Stadtwerken betrieben wird, am Prinzregentenplatz 10a. Gelobt wurden das unkomplizierte Laden ohne Vertragsabschluss und der gut einsehbare und beleuchtete Standort.
Andere Ladesäulen bekamen die Noten "ausreichend" oder "sehr mangelhaft". Negativ fielen die Stationen am Rathaus Putzbrunn und in der Schulstraße 1 in Maisach auf. Hier wurde kritisiert, dass die Station schlecht auffindbar ist und Informationen fehlen.
Auch im weiteren Test haperte es bei der Nutzerfreundlichkeit, also Bedienkomfort, Preistransparenz und Information.

"Das Laden an einer e-Ladesäule muss so komfortabel und bequem sein wie an einer herkömmlichen Zapfsäule", sagt Ulrich Klaus Becker, ADAC Vizepräsident für Verkehr. "Dazu gehört, dass der Verbraucher vor dem Laden weiß, was der Strom kostet und nach dem Ladevorgang, wie hoch seine tatsächliche Rechnung ist."