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Acht Klima-Kleber sorgen für Verkehrschaos am Stachus in München: Polizei muss einen wegflexen

Klima-Aktivisten der "Letzen Generation" haben sich am Freitagmorgen am Stachus auf die Straße geklebt. Nach rund zwei Stunden war die Blockade beendet.
von  AZ
Ein Klimaaktivist hat sich mit Zement an einer Fahrbahn auf dem Münchner Karlsplatz (Stachus) fixiert. Die Polizei war dort am Freitag wegen einer Blockadeaktion der Gruppe Letzte Generation im Einsatz.
Ein Klimaaktivist hat sich mit Zement an einer Fahrbahn auf dem Münchner Karlsplatz (Stachus) fixiert. Die Polizei war dort am Freitag wegen einer Blockadeaktion der Gruppe Letzte Generation im Einsatz. © Anna-Lena Reif/dpa

München - Sechs Klima-Aktivisten haben sich am Freitagmorgen gegen 7.45 Uhr am Stachus auf die Straße geklebt, zwei weitere haben mitdemonstriert. "Aufgrund einer nicht angemeldeten  Versammlung kommt es im Bereich Stachus zu Verkehrsbehinderungen in beide Fahrtrichtungen", meldete die Polizei München.  Die dadurch entstandenen Verkehrsbehinderungen seien gerade im Berufsverkehr erheblich gewesen.

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Im Berufsverkehr: Klima-Aktivisten sorgen für Verkehrschaos am Stachus

Gegenüber der AZ bestätigt in der Früh ein Polizeisprecher: "Wir sind bereits vor Ort. Die Maßnahmen zum Loslösen haben begonnen." Der Bereich sei wegen der Demonstration der "Letzte Generation" komplett gesperrt. Man solle den Stachus "weiträumig umfahren", so die Beamten.

Kurz nach 10 Uhr vormittags teilte die Münchner Polizei auf Twitter mit, dass die Blockade aufgelöst und die Fahrbahn wieder frei ist. Die Aktion der "Letzten Generation" ging laut Polizei um 7.45 Uhr los.

Ein Klimaaktivist hat sich mit Zement an einer Fahrbahn auf dem Münchner Karlsplatz (Stachus) fixiert. Die Polizei war dort am Freitag wegen einer Blockadeaktion der Gruppe Letzte Generation im Einsatz.
Ein Klimaaktivist hat sich mit Zement an einer Fahrbahn auf dem Münchner Karlsplatz (Stachus) fixiert. Die Polizei war dort am Freitag wegen einer Blockadeaktion der Gruppe Letzte Generation im Einsatz. © dpa/Anna-Lena Reif

Einer der Aktivisten hat sich mit einer Zementklebemischung auf die Straße geklebt. Laut Polizei musste er mit Flex und Bohrer von der Straße entfernt werden – und ein Stück der Straße gleich mit. Bei der Aktion wurde laut Polizei niemand verletzt. 

"Letzte Generation" blockiert am Freitag bundesweit den Verkehr

Am Freitagmorgen teilte die "Letzte Generation" mit, dass heute bundesweit mehrere "Aktionen" stattfinden würden. Man wolle auf ein "besonderes Protestbild" setzen. In 26 Städten wolle man 36 Sitzblockaden bilden. Neben München soll es auch Demonstrationen in Nürnberg, Berlin, Braunschweig, Dresden, Leipzig, Freiburg, Ulm und Potsdam geben. Anlass ist der aus ihrer Sicht unzureichende Einsatz der Bundesregierung für weniger klimaschädliche Treibhausgase speziell im Verkehr.

Klima-Kleber in Berlin mit Verkleidungen als Olaf Scholz und Robert Habeck

Die Klima-Aktivisten haben auch in Berlin den Verkehr blockiert. Unter anderem protestierten sie am Kreisverkehr rund um die Siegessäule, wie ein dpa-Reporter vor Ort beobachtete. Mehrere Menschen klebten sich dort auf die Fahrbahn und blockierten so die Hofjägerallee und die Straße des 17. Juni in Richtung Brandenburger Tor. Einige Protestteilnehmer hatten sich den Angaben zufolge als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) verkleidet und hielten ein Banner mit der Aufschrift "Wir brechen das Gesetz".

"Wir stellen mit unserer friedlichen Sitzblockade heute die Frage: Über was sollten wir uns empören?", sagt "Letzte Generation"-Sprecherin Silvie Klesz in einer Pressemitteilung. Die 57-Jährige meint weiter: "Über eine Regierung, die ihre eigenen Gesetze bricht oder über friedlichen Protest von Bürgerinnen und Bürgern, die diesen Gesetzesbruch nicht einfach so hinnehmen?"

Die Klima-Aktivistin fordert, dass das Verkehrsministerium bis zum 17. Juli ein Klimaschutzprogramm vorlegen müsse, da es die CO2-Reduktionsziele aus dem Klimaschutzgesetz verfehlt habe. Wirtschaftsminister Habeck helfe, so die Meinung der "Letzten Generation", mit einer geplanten Gesetzesänderung, "dass der Rechtsbruch von Minister Wissing vertuscht" werde.

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