AC/DC rockt die ganze Stadt: 100 Lärmbeschwerden

MÜNCHEN - Das Konzert im Olympiastadion war sogar in Unterhaching noch zu hören. Doch nicht alle Zuhörer waren glücklich über die Gratis-Hörprobe. Bei der Polizei gingen zig Beschwerden ein. Im Olympiapark kletterten ein paar Fans auf einen Baukran, um AC/DC zu sehen. Dumm nur: Das gilt als Hausfriedensbruch.
Hardrock muss laut sein - finden zumindest die Fans. Aber der Auftritt von AC/DC am Freitagabend im Münchner Olympiastadion war zahlreichen Münchnern dann doch zu laut. Wie die Polizei mitteilte, gingen aufgrund der „überlauten Musik“ mehr als 100 Beschwerden von Anwohnern wegen Ruhestörung ein. Sogar aus Unterhaching (!) meldete sich ein Bürger, der die Rockmusik bis dorthin zu hören bekam. Auch ein Gutachter der Stadt, der vor Ort war, bestätigte: Das Konzert war zu laut. Der Schall arbeitete sich vor allem in Richtung Süden vor.
Unterm Strich zeigte sich die Polizei angesichts von rund 70 000 Besuchern aber zufrieden mit dem Einsatz und sprach trotz der Lärmbeschwerden von einem „ruhigen Verlauf“. Es gab vier Festnahmen wegen gefälschter Tickets, 15 Anzeigen wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz und eine Rangelei. Vier Fans hatten sich einen ungewöhnlichen Logen-Platz erobert: Mangels Tickets waren sie am Coubertinplatz auf einen Baukran geklettert, um sich das Konzert von dort aus anzuschauen. Zwei entwischten, die beiden anderen müssen sich jetzt wegen Hausfriedensbruch verantworten.
Ein niederbayerischer Fan lief vor ein Auto
Auch für einige andere Hardrocker nahm der Abend kein gutes Ende. Einer stürzte auf dem Weg zur U-Bahn auf der Treppe. Offenbar hatte er einen Krampf erlitten. Ein weiterer Fan fiel vom Radl. Ein dritter - ein Mann aus dem niederbayerischen Wegscheid - wollte nach dem Konzert den Georg-Brauchle-Ring überqueren und wurde dabei vom Auto erfasst. Er kam aber mit Prellungen und Hämatomen davon. Insgesamt versorgten die Sanitäter 80 Fans, 14 kamen ins Krankenhaus.