Abzocker (58) zahlte Schönheits-OP nicht
Autos, Immobilien, Hotel – Robert R. mimt den erfolgreichen Geschäftsmann, zahlt aber keinen Cent. Schaden: fast 300000 Euro. Jetzt steht der Mann wegen Betruges in 62 Fällen vor dem Münchner Landgericht.
MÜNCHEN Klein, Glatze, Bierbauch – der gelernte Elektromechaniker Robert R. (58) macht nicht den Eindruck eines Machers. Dennoch konnte er seine Opfer davon überzeugen, dass er ein erfolgreicher Geschäftsmann sei. Sie liehen ihm Geld, gaben ihm Luxusautos, ließen ihn in Eigentumswohnungen leben, die er angeblich kaufen wollte – und auch die Schönheits-Operation in einer Münchner Klinik bezahlte er nicht. Gesamtschaden: fast 300000 Euro. Jetzt steht Robert R. wegen Betruges in 62 Fällen vor dem Münchner Landgericht.
Fünf Jahre saß er bereits im Gefängnis. Kurz vor seiner Haftentlassung fädelte er damals während eines Freigangs im November 2007 einen Immobilien-Betrug ein. Zu einem Kauf kam es nicht, weil der Angeklagte das Geld nicht überwiesen hat.
Anfang 2008 bestellte er bei Porsche am Olympiapark vier Sportflitzer im Wert von 485072 Euro. Der Autoverkäufer hatte keine Zweifel, orderte die Autos. Als die Anzahlung nicht kam, wurde der Deal storniert. Schaden: 2000 Euro.
Die Schönheitsoperationen am 3. und 15. April 2009 zahlte er ebenfalls nicht. Beim ersten Eingriff ließ er sich für 5319,30 Euro das Gesicht liften, Augensäcke wegschneiden. Danach kam die Fettabsaugung am Ober- und Unterbauch sowie an den Hüften dran: 5219,34 Euro. Er überzeugte den Arzt, dass er einen Mietwagen braucht, um in der Schweiz Geld zu holen. Vier Tage kurvte Robert R. damit umher. Der geprellte Arzt musste neben Honorarverlust auch noch 1105 Euro für den gemieteten Mercedes S350 zahlen.
33.000 Euro schuldet er einem Maklerbüro. Acht Kaufobjekte ließ er suchen. In zwei Wohnungen lebte er sogar über Monate – bis sein Schwindel aufflog.
Ein Autohändler setzte wegen des Angeklagten fast 100.000 Euro in den Sand. Robert R. wollte mit ihm einen vielversprechenden Fahrzeughandel nach Osteuropa betreiben – ein Flop.
Anwaltskosten (1177 Euro), Miete, Laptops und Hotelübernachtung ( 4000 Euro) zahlte er auch nicht. Der Prozess dauert an. th
- Themen:
- Landgericht München
- Porsche