Abzocke mit Kryptowährung: Münchner verliert 180.000 Euro

Der 44-jährige Illustrator legt sein Geld in der virtuellen Währung IOTA an – und gerät an Betrüger. Der Münchner verliert rund 180.000 Euro.
Nina Job |
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Der Illustrator verlor rund 180.000 Euro (Symbolbild).
imago Der Illustrator verlor rund 180.000 Euro (Symbolbild).

München - Ein 44-jähriger Münchner hat 53.000 Euro, die er in der Kryptowährung IOTA angelegt hatte, verloren. Eigentlich sind sogar 180.000 Euro futsch, denn der Wert der digitalen Währung hatte sich mittlerweile mehr als verdreifacht.

Der Fall ist nur ein Einzelbeispiel für einen weltweiten, millionenschweren Großbetrug. Der Münchner hatte einer nicht offiziellen US-amerikanischen Internetseite vertraut, um benötigte Passwörter generieren zu lassen. Diese Seite (iotaseed.io) wurde in einschlägigen Computerforen beworben und empfohlen. Doch sie wurde offensichtlich von Betrügern betrieben oder von Cyberkriminellen gehackt.

Am 19. Januar wurden sämtliche Guthaben in digitalen Geldbörsen (Wallets), die dort ihre Passwörter ("Seeds") generiert hatten, leergeräumt. Am selben Tag wurde auch die Seite geschlossen. Wer sie aufruft, bekommt nur die lapidare Information zu lesen: "Taken down. Apologies." (Stillgelegt. Entschuldigung).

Das Geld ist wohl weg - unwiderruflich

Die Münchner Polizei geht davon aus, dass das Geld unwiderruflich verloren ist. Bis 6. Februar hätten sich auf der Online-Seite iotawalletloss.claims rund 470 Geschädigte aus der ganzen Welt gemeldet. "Das ist sicher nur die Spitze des Eisbergs", so ein Cyberkriminalist der Münchner Polizei: "Bis 6. Februar betrug der Schaden bereits über 3,8 Millionen US-Dollar. Aber es werden sich mit Sicherheit noch mehr Geschädigte melden."

Für die deutschen Geschädigten hat die Generalstaatsanwaltschaft in Bamberg die Ermittlungen aufgenommen.

Das rät die Polizei

Vor wenigen Tagen hat sich sich noch ein zweiter Münchner bei der Polizei gemeldet. Er ist vergleichsweise glimpflich davongekommen: Der Mann hatte über die Betrügerseite nur für einen kleineren vierstelligen Betrag investiert und die Passwörter über die Betrügerseite generieren lassen.

Das Problem ist, dass die 81-stelligen Passwörter ("Seeds") quasi die Funktion eines Generalschlüssels haben. Sie sind notwenidg, um die virtuelle Geldbörse ("Wallet") anzulegen. Die Münchner Polizei rät: "Generieren Sie diese Passwörter immer offline!"


Was ist die Kryptowährung IOTA?

IOTA (abgeleitet von dem kleinsten Buchstaben im griechischen Alphabet Iota) ist ein digitales Bezahlsystem (Kryptowährung). Ursprünglich wurde sie für die Kommunikation zwischen Maschinen entwickelt, um einfaches, schnelles Bezahlen zu ermöglichen. Die Transaktionen sind kostenlos.

Das System wird zum Beispiel beim Aufladen von E-Autos genutzt. Inzwischen ist es zunehmend als Geldananlage gefragt. Derzeit rangiert IOTA unter den zehn wertvollsten Kryptowährungen.

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