Abwrackprämie: Die Autos gehen aus

Der Ansturm auf die Autohäuser lässt nicht nach. Wegen der Abwrackprämie sind Neu- und Jahreswagen gefragt wie selten. Doch bei vielen Händlern gibt es lange Wartezeiten für die Fahrzeuge.
von  Abendzeitung
Alles Schrott: In München wollen so viele Autofahrer einen Neuwagen, dass es zu Engpässen bei der Lieferung kommt.
Alles Schrott: In München wollen so viele Autofahrer einen Neuwagen, dass es zu Engpässen bei der Lieferung kommt. © dpa

MÜNCHEN - Der Ansturm auf die Autohäuser lässt nicht nach. Wegen der Abwrackprämie sind Neu- und Jahreswagen gefragt wie selten. Doch bei vielen Händlern gibt es lange Wartezeiten für die Fahrzeuge.

Die Abwrackprämie ist nicht nur ein Riesen-Erfolg – mittlerweile sorgt sie sogar für Lieferengpässe bei Münchens Autohändlern. „Bei den Dacia-Modellen sind wir bis Mai, bei Renault bis März ausverkauft“, erklärt Geschäftsführer Zoran Dreznjak von der Renault-Niederlassung am Frankfurter Ring. Da es sich bei dem Autohändler um eine Werksniederlassung handelt, kann Dreznjak seinen Kunden allerdings weitere Kontingente in Aussicht stellen. Ein Großteil der weltweiten Produktion soll aufgrund der enormen Nachfrage nach Deutschland umgeleitet werden.

Auch bei der Mahag ist der Ansturm nicht mehr zu bewältigen. Bei den Modellen Fox, Polo und auch dem Golf in kleineren Motorisierungen gäbe es bereits Wartezeiten bis Ende März. „Da Volkswagen für jedes gekaufte Auto noch einmal eine zusätzliche Umweltprämie von 750 Euro bis 2000 Euro drauf legt, könnten sich diese Wartezeiten aber noch verlängern“, sagt Mahag-Geschäftsführer Thomas Werthmann.

Durch die Einführung der Umweltprämie haben sich auch die Lagerbestände bei Kroymans reduziert. Beim Autohaus an der Moosacher Straße kann man derzeit aber noch jedes Modell bekommen. So etwas können die Verkäufer vom Autohaus Hans Hanauer nicht mehr versprechen. Bis Ende Mai sind alle Dacia-Modellen ausverkauft: „Derzeit können Kunden nur auf Lagerfahrzeuge zurück greifen“, erklärt Verkäufer Thomas Winkler. Ohnehin hat die Abwrackprämie in den Autohäusern eingeschlagen, wie ein Bombe. Nach Ansicht des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) könnten 2009 im Ergebnis der Abwrackprämie in Kombination mit der Umstellung der Kfz-Steuer auf CO2-Ausstoß bundesweit mindestens 100 000 Neuwagen mehr verkauft werden als im Vorjahr und damit die Marke von drei Millionen Neuzulassungen geknackt werden. Fachleute rechnen sogar mit 300 000 zusätzlich verkauften Wagen.

Bereits in der letzten Januarwoche verzeichneten die deutschen Autobauer eine Nachfragesteigerung von stattlichen 16 Prozent. Am miesen Gesamtergebnis änderte das allerdings nichts: Über den ganzen Januar gesehen, lagen die Auftragseingänge allerdings um 13 Prozent unter dem Vorjahr. Daniel Aschoff

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