Abschussquoten: Bambi in Gefahr
Rehe und Kitze sollen Bayern dieses Jahr länger geschossen werden dürfen. Der Jagdverband kritisiert die Pläne.
München - Spätestens seit 1942, als ein gewisser Walt Disney seinen nicht ganz undramatischen Zeichentrickfilm „Bambi“ in die Kinos bringt, ist das Thema Schonzeiten bei Rehen und Kitzen eines, das hoch emotional geführt wird.
Dass Abschussquoten meistens auch dem Naturschutz dienen, scheint für viele Kritiker dabei eher nebensächlich. Jetzt ist es aber sogar der Bayerische Jagdverband, der gegen Pläne aufbegehrt, die Schonzeiten für Rehe und Kitze in Bayern zu verkürzen. „In den Wintermonaten muss in den Revieren Ruhe herrschen“, fordert Jürgen Vocke, der Präsident.
Die Bayerischen Staatsforsten sehen das anders. Sie wollen, dass in 50 Jagdrevieren die bisherige Schonzeit für die Tiere aufgehoben wird. Konkret geht es um zwei Wochen. Muttertiere und Kitze dürfen Vocke zufolge in Bayern nur zwischen 1. September und 15. Januar gejagt werden. Die Staatsforsten wollen eine Verlängerung bis 31. Januar. Hintergrund ist, dass in einer Reihe staatlicher Jagdreviere die Abschusspläne nicht erfüllt werden konnten.
Der Tierschutz spreche gegen die Verkürzung der Schonzeit, findet der Verbandspräsident Jürgen Vocke. Bereits im Januar herrscht in Bayern Schonzeit für Böcke, Gamswild, Feldhasen, Dachse, Rebhühner, Hähne und Henne. Gejagt werden dürfen: Rot-, Muffel- und Damwild, Bachen und Keiler (bis Ende Januar). Für Gänse ist am 15. Januar Schluss mit der Jagdsaison. Ganzjährig auf der Abschussliste stehen Füchse, Waschbären und Kaninchen.
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