Abrissbagger für die Großmarkthalle
Ein vernichtendes Gutachten belegt: Viele Teile der Großmarkthalle sind baufällig. SPD-Fraktionschef Reissl will kleiner bauen und für den Neubau Händler zur Kasse bitten.
München - Lange kann die Stadt jetzt nicht mehr warten mit dem Umbau der Großmarkthalle. Schon im Sommer 2009 kam heraus, dass die alten Gebäude total marode sind und die Standsicherheit nicht mehr lange gewährleistet werden könne. Schon damals hieß es, dass die Nutzung ohne grundlegende Sanierung „nur noch höchstens fünf Jahre aufrecht erhalten“ werden könne. Sonst müssten Teile geschlossen werden.
Jetzt liegt der Stadt ein zweites, auf 600 Seiten ausführliches Gutachten von „DU Diederichs Projektmanagement“ vor, das die Schreckensmeldungen bestätigt: Etliche der Gebäude seien baufällig, hätten Risse in Wänden und Decken und seien nass. Bis auf die denkmalgeschützten Gebäude müsste alles abgerissen werden.
Die Stadt weiß, dass sie dann auf dem Gelände Ersatz schaffen muss. Wo, das muss noch geplant werden. SPD-Fraktionschef Alexander Reissl gibt zu bedenken: „Aber nicht mehr so groß.“ Nur noch ein kleiner Teil der Händler und Gastronomen versorge sich auf dem Großmarkt. „Ich gehe davon aus, dass wir den Großmarkt noch brauchen. Aber über die Größe müssen wir kritisch nachdenken.“
Auch die Kosten von mindestens 180 Millionen Euro (die Kämmerei schätzt, dass es teurer wird), seien zu hoch. Reissl: „Kosten in dieser Größenordnung werden wir wahrscheinlich nicht zustimmen.“ An den Kosten müssten sich auch die Händler beteiligen. Die SPD tendiere dazu, am alten Standort zu bleiben. Frankfurt habe gezeigt, dass ein Umzug auf die grüne Wiese mehr Nachteile bringe. Reissl zur AZ: „Die haben dadurch sogar Kunden verloren.“
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