"Abriss ist unumgänglich": Was jetzt in München-Neuhausen entstehen soll

Die Bayernheim will an der Lazarettstraße in Neuhausen und am neuen Strafjustizzentrum groß bauen. Dafür weichen die Büros. Was der Freistaat dort stattdessen plant.
von  Nina Job
Derzeit arbeiten in der Lazarettstraße 67 noch Staatsbedienstete der Immobilien Bayern. Aber nicht mehr lange. Der 70er-Jahre-Bau wird abgerissen.
Derzeit arbeiten in der Lazarettstraße 67 noch Staatsbedienstete der Immobilien Bayern. Aber nicht mehr lange. Der 70er-Jahre-Bau wird abgerissen. © Daniel von Loeper

München – In Neuhausen tut sich viel: In den kommenden Jahren sollen hier Hunderte neue Wohnungen entstehen. In der Lazarettstraße 67, steht nun ein Großumzug an, der an einem Standort den Weg frei macht: In einem halben Jahr wird der Staatsbetrieb Immobilien Bayern (Imby), der hier nahe des Herzzentrums seinen Sitz hat, ausziehen. Die Immobilien Bayern verwaltet und managt die landeseigenen Immobilien des Freistaats. 

Die Mietverträge für die neue Adresse sind unterschrieben, die Imby-Zentrale zieht nach Bogenhausen in ein Bürohaus gegenüber dem Prinzregententheater, wie jetzt bekannt wurde. Im Herbst, so der Plan, werden 110 Mitarbeiter das erste Obergeschoss am Prinzregentenplatz 7-9 beziehen.

"Ein Abriss ist unumgänglich"

An derselben Adresse werden künftig auch die Mitarbeiter der Münchner Regionalvertretung der Imby arbeiten. Derzeit haben sie ihre Büros noch in der Wagmüllerstraße in der Nähe des Bayerischen Nationalmuseums.

Die in die Jahre gekommenen riesigen Bürogebäude in der Lazarettstraße werden abgerissen. Die staatliche Bayernheim will hier bezahlbaren Wohnraum schaffen. Mindestens 200 Wohnungen sollen entstehen. "Ein Abriss ist unumgänglich", teilte Bayernheim-Chef Ralph Büchele mit. Zum Teil stehen die Büroklötze schon leer.

In diesem Bürohaus in Bogenhausen ist viel frei geworden – genug Platz für 110 Staatsdiener.
In diesem Bürohaus in Bogenhausen ist viel frei geworden – genug Platz für 110 Staatsdiener. © Daniel von Loeper

"Lebendige Quartiere zum Wohlfühlen"

Unweit von der Lazarettstraße, nämlich auf einem Areal neben dem neuen Strafjustizzentrum an der Dachauer und Schwere-Reiter-Straße, will die Bayernheim ebenfalls bauen: Rund 300 geförderte Wohnungen sind hier geplant. Büchele: "Es geht uns darum, Ein- bis Fünf-Zimmer-Wohnungen für alle Münchner mit unteren und mittleren Einkommen zu realisieren." Bezahlbarer Wohnraum "mit guter Qualität" sei das Ziel. Die Häuser will die Bayernheim in ihrem Bestand behalten – also nicht verkaufen.

Die künftigen Büros sind direkt gegenüber dem Prinzregententheater (r.).
Die künftigen Büros sind direkt gegenüber dem Prinzregententheater (r.). © Daniel von Loeper

An der Lazarettstraße ist vorgesehen, dass nur die Tiefgarage und die bisherige Kantine von der Abrissbirne verschont bleiben. Aus der Kantine soll eine Kindertagesstätte werden. Erhalten bleiben soll nach Möglichkeit auch der alte Baumbestand. "Uns ist es wichtig, dass wir trotz Neubauten die Grünflächen und die Aufenthaltsqualität für die Bewohner erhalten", so Büchele. Man wolle "lebendige Quartiere schaffen, in denen sich die Menschen wohlfühlen".

Laut Bayernheim liegen für beide Areale die Bauvorbescheide seit Januar vor. Der nächste Schritt ist nun ein städtebauliches Untersuchungsverfahren, dann gehts los mit der detaillierten Entwurfsplanung. Im Idealfall könnten die Entwürfe bereits Ende 2025 der Stadtgestaltungskommission vorgelegt werden.

Der Bayernheim-Chef: "Wenn alles nach Plan läuft, könnten 2026 die Genehmigungsverfahren starten, sodass wir 2027 mit dem Bau beginnen können." Der Bezirksausschuss Neuhausen-Nymphenburg hat die Pläne einstimmig begrüßt.

Umzug nach Bogenhausen bringt Vorteile

Auch für die Staatsbediensteten, die derzeit noch in der Wagmüllerstraße und den 70er-Jahre-Bauten in der Lazarettstraße 67 arbeiten, bringt der Umzug nach Bogenhausen Vorteile: Die neuen Büros werden sehr modern, statt klassischen Einzel- und Doppelbüros soll die Fläche flexibler genutzt werden. Das Ganze soll ein "Pilotprojekt zu neuen Arbeitswelten in Behörden" werden – wovon mal andere staatliche Dienststellen profitieren könnten.

Mit dem Umzug wird zudem Fläche gespart, denn zwei innerstädtische Standorte werden zusammengelegt. Imby-Geschäftsführer Gerhard Reichel zur AZ: "Die neue Arbeitswelt erlaubt es uns, die bisherige Bürofläche um rund 25 Prozent – von 3600 auf 2700 Quadratmeter – zu reduzieren. Zugleich leisten wir einen Beitrag zur Innenentwicklung der Stadt durch die künftige wohnwirtschaftliche Nutzung unserer bisherigen Liegenschaft."

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