Abriss, aus is, gar is
MÜNCHEN - Die alte Viehhalle auf dem Schlachthof-Gelände wird gerade abgerissen – es ist das Ende einer langen Tradition des Pferdemarkts in München, welche 1876 begann.
Es ist vorbei. Das hektische Hufgetrappel auf dem mit Stroh ausgelegten Betonboden, das durchdringende Gewiehere und ritualisierte Gefeilsche, die wummernde Blasmusik, dieser ganz spezifische Geruchs-Mix aus Weißbier, Bratwürstl und Pferdeäpfel – alles aus und vorbei.
Der traditionsreiche Münchner Pferdemarkt hat jetzt endgültig seine Heimat verloren. Nachdem er zu Weihnachten 2006 zum letzten Mal in der altehrwürdigen Viehhalle des Schlachthofs stattgefunden hat, wird die Halle derzeit komplett dem Erdboden gleich gemacht. Das Ende einer langen Ära.
Seit 1876 ist hier gefeilscht worden
Bereits seit 1876 ist hier im Schlachthofviertel um Pferde gefeilscht worden. Anfangs noch zweimal in der Woche. Zum Schluss nur mehr einmal pro Monat. Was sich in all den Zeiten nie geändert hatte: Alle Geschäfte sind stets per Handschlag besiegelt und in bar beglichen worden.
Auf dem Terrain der alten Halle wird Neues hochgezogen, die Nutzung noch ungewiss. Und der Münchner Pferdemarkt? Der ist längst weiter gezogen – nach Miesbach. In der Oberlandhalle (Schlierseer Str. 30) findet er einmal pro Monat statt – das nächste Mal am 8. November (Auftrieb: ab 7 Uhr, Markt von 8 bis 13 Uhr.) Der Eintritt kostet 4 Euro.
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