Abkühl-Tipps für den Hitze-Freitag in München

München - Am Freitag wird es richtig heiß. Viele leiden unter der starken Hitze. Besonders ältere oder gesundheitlich angeschlagene Menschen sind stark betroffen: Schwindel, Kreislaufbeschwerden, Kopfschmerzen, Erschöpfung.
Was kann man tun, um die Beschwerden zu lindern? Die AZ hat mit Tanja Maxeiner gesprochen. Die ganzheitliche Gesundheitsberaterin (IHK) hat zehn hilfreiche Tipps zusammengestellt, wie man sich vor extremer Hitze schützen kann.
"Dem Körper keine extremen Temperaturunterschiede zumuten"
Tanja Maxeiner (48) praktiziert seit fünf Jahren als ganzheitliche Gesundheitsberaterin (IHK) und Nordic Walking Trainerin in München. Ihre Kunden berät sie auf allen Ebenen: Ernährung, Bewegung, Schlaf und Erholung.
Was in einem heißen Sommer besonders wichtig ist? "Man sollte dem Körper keine extremen Temperaturunterschiede zumuten. Eiskalte Getränke oder der Sprung ins kalte Wasser tun dem Körper einfach nicht gut."

Viel Wasser trinken bei Hitze
Viel Wasser trinken: Die wichtigste Maßnahme, um so gut wie allen Hitzebeschwerden entgegenzuwirken: ausreichend trinken. Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme und Erschöpfung entstehen in der Regel, wenn dem Körper Flüssigkeit fehlt. Wichtig: Eiskalte Getränke sollten Sie lieber vermeiden. Denn dann wird der Körper zusätzlich belastet, wenn er die Temperatur ausgleichen muss.
Lieber auf lauwarmes Wasser oder Tee zurückgreifen, so wie es in vielen heißen Ländern üblich ist. Pfefferminztee wirkt zusätzlich kühlend. Etwa 1,5 bis 2 Liter Wasser empfiehlt die Expertin. Wenn der Appetit schwach ist und wenig Wasser durch die Nahrung aufgenommen wird, noch mehr.
Auf leichte, wasserreiche Ernährung achten
Leichte, wasserreiche Ernährung: Leicht verdauliche Kost entlastet den hitzegeplagten Körper. Ideal ist es, wenn über die Nahrung noch zusätzlich viel Flüssigkeit in den Körper kommt. Viele Gemüse- und Obstsorten enthalten viel Wasser, wie Gurken und Melonen. Auch Joghurt und Smoothies sind an heißen Tag besonders zu empfehlen.
Kopf- und Körperbedeckung sowie Sonnenschutz: Die Haut kann sich nur bedingt selbst vor der Sonne schützen, daher sollte man sie unbedingt mit Sonnencreme unterstützen. Auch eine Bedeckung von Kopf und Körper mit hellen, luftigen Stoffen schützt vor übermäßiger Sonneneinstrahlung.
Interessant vor allem für Frauen: Von häufigen Hautpeelings ist im Sommer abzuraten, da die natürliche Schutzschicht der Haut dann verlorengeht. Zwar ist die Haut dann vielleicht nicht ganz so zart, wie man es sich im Sommer wünscht, dafür bleibt sie widerstandsfähiger.
Fenster abdunkeln und Mittagshitze meiden
Ausreichendes Lüften: Morgens und am späten Abend sollten Sie unbedingt gut durchlüften. Dann, wenn die Luft kühl ist. Während der Mittagszeit, aber auch bis in den späten Nachmittag hinein lieber die Fenster geschlossen halten. Gerade in der Stadt ist die Luft gegen 16 Uhr am meisten aufgeheizt, durch den Beton, der die aufgestaute Hitze wieder an seine Umgebung abgibt. Daher am besten bis in die späten Abendstunden mit dem Lüften warten. In der Zwischenzeit können Sie auf einen Ventilator zurückgreifen, der Wind sorgt für etwas Frische, auch wenn die Luft eigentlich nur bewegt wird. Hier ist es wichtig, darauf zu achten, nicht direkt im Luftzug zu sitzen oder zu schlafen.
Verschattung: Die Fenster abzudunkeln empfiehlt sich besonders während der Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht. Die Wohnung heizt sich dann deutlich weniger auf. Auch, wenn das nicht gerade die gemütlichste Wohnatmosphäre schafft, ist das eine sehr effiziente Methode, die Wohnung kühl zu halten.
Mittagshitze meiden: In den heißen Stunden am Tag ist es vernünftiger, sich nur im Schatten aufzuhalten und direkte Sonneneinstrahlung zu vermeiden. Nicht umsonst gibt es in heißen Ländern die Siesta. Wer sich trotzdem gerne draußen aufhalten mag, sollte sich in den heißen Stunden einen kühlen, schattigen Ort suchen, zum Beispiel einen baumbewachsenen Park.
Alkohol bei Hitze vermeiden
Sport und Bewegung: Moderater Sport und Bewegung sind gerade an heißen Tagen wichtig, denn der Kreislauf wird so in Schwung gebracht. Die Bewegungseinheiten auf den Morgen oder Abend legen. Auf Leistungssport sollte man an diesen Tagen lieber verzichten, da der Körper durch die Hitze bereits stark belastet ist.
Alkohol vermeiden: Gegen ein Gläschen Wein ist in der Regel auch bei Hitze nichts einzuwenden, doch von übermäßigem Alkoholkonsum ist abzuraten. Die Blutgefäße werden durch den Alkohol, genauso wie durch die Hitze, geweitet. Die daraus entstehenden Beschwerden, wie angeschwollene Gliedmaßen, werden durch den Alkohol noch verstärkt.
Kein Sprung ins kalte Wasser
Abkühlung: Kühle Tücher auf den Nacken oder die Handgelenke und Fußbäder verschaffen Linderung. Hitze und Kälte dringen in den Körper am stärksten am Kopf und an den Waden ein.
An diesen Körperstellen kann man auch schnell für Abkühlung sorgen. Zu kalt sollten die Wickel und Fußbäder aber nicht sein.
Kein Sprung ins kalte Wasser: Der am häufigsten begangene Fehler ist ein abrupter Sprung in den kalten See, nachdem man sich richtig in der Sonne aufgeheizt hat. Eine riesige Zumutung für den Körper, die im Extremfall sogar zu einem Herzstillstand führen kann. Extreme Temperaturunterschiede tun dem Körper gar nicht gut.
Also: Lieber langsam und mit Bedacht ins Wasser gehen und den Körper behutsam an den Temperaturunterschied gewöhnen. So verlockend so ein Hecht ins kühle Wasser erscheinen mag. Ihr Körper wird es Ihnen danken.