Abfuhr bei 20 Nachtklubs: Afrikaner klagt

Er wollte in 25 Münchner Nachtclubs feiern gehen - in 20 davon kam er nicht rein. Der in Afrika geborene Hamado Dipama klagt seit Mittwoch gegen sechs Türsteher.
von  dpa
Der Kläger Hamado Dipama und seine Anwältin im Gerichtssaal im Amtsgericht.
Der Kläger Hamado Dipama und seine Anwältin im Gerichtssaal im Amtsgericht. © dpa

Er wollte in 25 Münchner Nachtclubs feiern gehen - in 20 davon kam er nicht rein. Der in Afrika geborene Hamado Dipama klagt seit Mittwoch gegen sechs der Türsteher.

München – Vor dem Amtsgericht München hat am Mittwoch ein Prozess um Rassismus-Vorwürfe in einem Nachtclub begonnen. Der gebürtige Afrikaner Hamado Dipama klagt auf Unterlassung und Schadensersatz, weil er in einem Club auf dem Gelände der Kultfabrik im Münchner Osten abgewiesen wurde.

Der Mann aus Burkina Faso hatte im vergangenen Jahr gemeinsam mit anderen Mitstreitern aus dem Ausländerbeirat eine Stichprobe in 25 Münchner Clubs durchgeführt. In 20 davon wurde der dunkelhäutige Mann von den Türstehern abgewiesen, gegen sechs von ihnen hat Dipama Klage eingereicht.

„In diesem Verfahren wird nicht entschieden, ob es Rassismus in dieser Gesellschaft gibt“, sagte der Vorsitzende Richter Ulrich Locher. „Den gibt es.“ Hier gehe es nur um die Bewertung einzelner, möglicherweise nicht zulässiger Verhaltensweisen – darum müsse jeder der Fälle einzeln geprüft und verhandelt werden. Die Einzelentscheidung sei sehr schwer, weil Aussage gegen Aussage stehe.

Der Richter will den Prozessbeteiligten binnen einer Woche schriftlich darlegen, wie das Verfahren weitergehen soll.

 

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