Abends im Bier- und Oktoberfestmuseum...

ALTSTADT Manche Jubiläen muss man einfach feiern. Das siebte gehört klassischerweise nicht dazu. Trotzdem fanden sich zum Geburtstag des Münchner Bier- und Oktoberfestmuseums quasi alle Münchner, die zum Thema Bier und Wiesn was zu sagen haben, in der Stube des ältesten Hauses der Stadt ein. Sogar Innenminister Joachim Herrmann sprach ein paar Grußworte:
„Das siebte ist ein wunderschönes Jubiläum, und wir kommen gern auch zum Achten!“ Der eigentliche Grund, warum sich der Museums-Treff jedes Jahr so großer Beliebtheit erfreut: Er findet kurz vor der Wiesn statt und bringt alle wichtigen Akteure an einen Tisch. Kleine und große Wiesnwirte, Schausteller, Referenten, und – wie auch den neuen „inoffiziellen Wiesnminister“, zu dem sich Innenminister Herrmann kurzerhand selbst ernannte.
Von Wirtesprecher Toni Roiderer bekam er den Krug der Wiesnwirte plus eine Zwei-Liter-Flasche Hacker-Wiesnbier überreicht: „Das ist ungefähr die Menge, die ich bei einem Wiesnbesuch trinke“, freute sich Herrmann. Großes Thema an den Tischen: Der Revisionsbericht des Revisionsamts, laut dem die Stadt mit der Wiesn Verluste mache. „Unserem Referat lag dieser Bericht noch nicht einmal vor“, sagt Wiesn-Stadtrat Helmut Schmid. „Die Wiesn ist ein Erfolgsmodell für uns, dabei bleiben wir.“
Keine Differenzen zwischen Stadt und Wirt – das gilt auch für Toni Roiderer. In der Berichterstattung über eine Strafzettel-Posse sei er missverstanden worden. Wiesn-Wirte hatten an ihren auf der Wiesn geparkten Autos Verwarnungen vorgefunden (AZ berichtete). Dazu stellte Roiderer klar: „Ich habe überhaupt nichts gegen Beamte, ich arbeite immer gut mit ihnen zusammen.“
Mit den Strafzetteln habe der Ordnungsdienst eben seinen Job gemacht. Auch Gabriele Weishäupl schnupperte im Museum Wiesn-Feeling, und Viktualienmarkt-Sprecherin Elke Fett warf sich bei Helmut Schmid nochmal ins Zeug: Für die Sigi-Sommer-Statue, die sie bei sich auf dem Viktualienmarkt haben will.