Abartiges Apres mit Haxe und Moët

Nach der Wiesn geht im Park Café die Party weiter – mit Gogo-Girls, Funk und Champagner.
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Gregor Feindt Illustration

Nach der Wiesn geht im Park Café die Party weiter – mit Gogo-Girls, Funk und Champagner.

Ariane geht ab wie eine Rakete. Die Gogotänzerin schwingt die Hüften, lässt ihr Becken beben und zuckt mit den Armen im Rhythmus. Die Masse tobt. Es ist halb zwölf Uhr nachts. Die Wiesnzelte haben längst zu. Doch im Park Café fängt die Party jetzt erst an.

Rumpelstilzchen auf Extasy

Hinter dem DJ-Pult steht ein schwitzender Mann in Lederhosen. Es ist Chris Lehner, der Betreiber des Park Cafés. Aus den Boxen wummert eine Mischung aus Funk und House – „ein abartiger Remix“, wie Lehner es ausdrückt. Abartig trifft es ganz gut, aber die Menschen auf der Tanzfläche scheinen es zu mögen: Sie tanzen, als würde es kein Morgen geben.

Einer von ihnen ist Timo. Der 23-Jährige hat seine Tanzhemmungen mit Bier betäubt und versucht nun, die Bewegungen der Gogo-Mieze Ariane zu kopieren. Er wedelt mit den Armen, wackelt mit dem Kopf und stampft die Haferlschuhe auf den Boden. Rumpelstilzchen auf Extasy. Trotz ein paar Vollbreiten, wie Timo und seine Freunde, geht es im Park Café für eine Après-Wiesn-Party relativ gesittet zu. Niemand kotzt auf den Fußboden, keine Schlägereien, keine Alkoholleichen, die ohnmächtig in den Ecken liegen, keine besoffenen Pöbel- Italiener, die alles anbaggern, was blond ist und ein Dirndl trägt.

Fette Party

Und das, obwohl das Park Café keinen Eintritt kostet. „Wir sind einfach relativ weit weg von der Wiesn, viele schaffen es nicht mehr bis zu uns“, sagt Chris Lehner und scheint darüber gar nicht so unglücklich zu sein. Denn auch wenn hier niemand auf allen Vieren zur Theke kriecht, um sich die neunte Maß reinzuzimmern, eine fette Party ist die Après- Wiesn allemal.

Und außerdem kann man im Park Café auch nachts noch gut essen. Die Spanferkelhaxe mit Kartoffelknödel und Krautsalat kostet 11,20 Euro; das Pfefferkrustensteak mit Viktualienmarkt- Gemüse, Bratkartoffeln und Kräuterbutter 21,60 Euro. Da trifft es sich ganz gut, wenn man vorher auf dem Oktoberfest ein paar Maß getrunken hat. Denn wer acht Euro für ein Bier gezahlt hat, der gibt auch eher einen Zwanziger für ein Steak aus.

Champagner für 2500 Euro

Für alle Mafiabosse, Oligarchen und sonstige Geldsäcke hat das Park Café auch das Passende im Angebot: eine 15-Liter- Flasche Champagner von Moët & Chandon. Die Mammut- Flasche, die nach dem babylonischen König „Nebukadnezar“ benannt ist, fahren die Kellner mit einer Schubkarre an den Tisch – gekühlt mit einer halben Tonne gecrushtem Eis. Wieviel die „Nebu“ kostet? Bescheidene 2500 Euro. Und den Verstand.

tkw

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