Ab sofort gilt der Bier-Bann in der U-Bahn

MÜNCHEN - Ab sofort darf in den Münchner U-Bahnhöfen kein Alkohol mehr konsumiert werden. Ein Verbot, das nicht ganz unumstritten ist - und es wird bald sogar noch verschärft.
Jetzt gilt er, der Bier-Bann: In den Münchner U-Bahnhöfen darf kein Alkohol mehr getrunken werden. Das Konsumverbot ist in der Hausordnung der U-Bahnanlagen verankert. Sämtliche Aushänge der Hausordnung in den Stationen sind in den vergangenen Wochen ausgetauscht worden. Damit ist das Verbot nun wirksam - obwohl die neue Regel weiterhin umstritten ist.
So stellten die Grünen am Donnerstag einen Dringlichkeitsantrag. Am nächsten Dienstag soll sich der Ausschuss für Arbeit und Wirtschaft demnach mit dem Alkohol-Bann befassen. Bereits im Dezember hatte Grünen-Fraktionschefin Lydia Dietrich gefordert, von dem Verbot abzusehen. Ende Januar sprach sich dann auch der SPD-Fraktionschef Alexander Reissl dagegen aus. "Der Aufwand, das Ganze durchzusetzen, ist zu groß", befand er.
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MVG-Chef Herbert König besuchte daraufhin am vergangenen Montag die SPD-Stadtratsfraktion, um dort über die Gründe für das Verbot des Alkoholkonsums zu diskutieren. Offenbar gelang es ihm dabei, die Genossen für seine Sache einzunehmen. Denn nun teilte die MVG mit: Als Ergebnis der Diskussion habe die SPD-Fraktion eine klare Empfehlung an die MVG gegeben, am geplanten Verbot festzuhalten. "Um insbesondere das subjektive Sicherheitsempfinden der Fahrgäste weiter zu stärken", so heißt es in einer Mitteilung der Verkehrsgesellschaft als Begründung.
Nach dem Treffen mit MVG-Chef König betonte SPD-Fraktionschef Reissl: "Es ging mir nie darum, dass man in der U-Bahn fröhlich zechen soll!" Er persönlich sei von der Durchsetzbarkeit des Verbots aber immer noch nicht überzeugt.
Neben dem Konsumverbot für alkoholische Getränke in MVG-Anlagen ist vorgesehen, auch das Alkoholtrinken in den Fahrzeugen - also in U-Bahnzügen, Trambahnen und Bussen der MVG - zu untersagen. Dazu ist eine Änderung der Benutzungsbedingungen erforderlich. Diese will die MVG nun mit den weiteren Verkehrsunternehmen im MVV abstimmen.
lj